Eine Rezension zu einem fast 20 Jahre alten Film zu schreiben, ist vielleicht etwas ungewöhnlich - aber dieses fantastische Märchen gehört für mich eindeutig in die Kategorie der zeitlosen Klassiker.
Bildgewaltig und skurril, wie man es von Burton gewohnt ist, aber bunter als z.B. bei Edward mit den Scherenhänden oder Sleepy Hollow, erzählt der Film die - im wahrsten Sinne des Wortes - unglaubliche Lebensgeschichte des Edward Bloom. Dessen Sohn William liebte die märchenhaften Erzählungen seines Vaters als Kind, mit fortschreitendem Alter werden ihm diese aber zunehmend unangenehm und peinlich, was dazu beiträgt, dass Vater und Sohn sich über die Jahre entfremden. Nun liegt der Vater im Sterben und sein Sohn versucht ein letztes Mal, die "wahre Geschichte" zu erfahren.
Wir Zuschauer*innen kommen dabei in den Genuss, all die schrägen Geschichten mitzuerleben, die einfach zu abgedreht sind um wahr zu sein: Dabei treffen wir mit Edward auf Hexen und Riesen, entdecken eine geheimnisvolle Stadt, heuern in einem Zirkus an, dessen Direktor ein dunkles Geheimnis verbirgt, wagen eine tollkühne Flucht und erleben eine große, lebensverändernde Liebesgeschichte. Bis wir, gemeinsam mit William, am berührenden Ende erfahren, dass in jeder von Edwards Geschichten zumindest ein Körnchen Wahrheit steckte. Was zu diesem Zeitpunkt aber längst nebensächlich geworden ist.
Für mich ist Big Fish ein Film, der über die Jahre nichts von seinem Zauber verloren hat und mich jedes Mal aufs Neue in seinen Bann zieht. Ein herzerwärmendes Märchen, das von Burton und seinen großartig besetzten Schauspielern wundervoll umgesetzt wird und die Kunst des Geschichtenerzählens hoch leben lässt.
