Bei Filmen mit Michael ‚Bully‘ Herbig denkt man in erster Linie an Komödien wie „Der Schuh des Manitu“ oder „(T)Raumschiff Surprise - Periode 1“. Dass er es auch anders kann, beweist Bully in diesem Film. Dieser wird zwar auch als Komödie gelistet, allerdings ist der Humor hier ein ganz anderer. Hier bekommen wir eine sehr intelligente und interessante Geschichte präsentiert, deren ernster geschichtlicher Hintergrund mit einem leicht humorvollen Grundton versehen wurde.
Nach der großartigen Varietee-Nummer zu Beginn, bei der Herbig als Stalin und Jürgen Vogel als Hitler die Gesangsnummer „Ein Freund, ein guter Freund“ zum Besten geben, wird der Humor etwas zurückgefahren, bleibt aber immer in Form von bissigen sarkastischen Kommentaren präsent. Gegen Ende entwickelt sich der Film schon fast in Richtung Agenten-Krimi und erzeugt sogar richtig Spannung. Besonders dieser Teil hat doch sehr überrascht.
Zusammenfassend: ein etwas anderer ‚Bully‘ Herbig Film, mit dem so sicher nicht viele gerechnet haben. Was mich jetzt allerdings zum Nachdenken gebracht hat ist, will ich jetzt ‚Bully‘ in Zukunft eher wieder als Abahachi / Winnetouch sehen, oder einmal in einer komplett ernsthaften Rolle? Hmmm, wahrscheinlich beides.
