Forum zu Drive

7 Einträge
19 Bewertungen
76.6% Bewertung
  • Bewertung

    Fahr los!

    Der Film fällt in mehrfacher Hinsicht aus dem Rahmen und verliert aber keineswegs an Spannung, wie sie sonst im Genre üblich ist. Die unangekündigten Gewaltausbrüche verbrauchen viel rote Farbe und sind auch in der Art und Weise ihrer Ausführung anders als die üblichen Erschießungen. Der Rachefeldzug des wortkargen Drivers (großartig Ryan Gosling) verläuft parallel zu den Aktivitäten der Mafia. Sein Motiv ist einerseits eine unerfüllte Liebe zur Nachbarin Irene (Kindfrau Carey Mulligan), möglicherweise die Suche nach familiärer Geborgenheit (er geht mit Irenes kleinem Sohn sehr einfühlsam und liebevoll um) und andererseits eine unbekannte Seite seiner Persönlichkeit, die sich in urplötzlicher, blutiger Gewalttätigkeit bahn bricht. Kurz eingeblendet kann man sehen, dass auch Irene davon erschreckt ist. Diese beiden Aspekte laufen in einer Szene im Fahrstuhl zusammen: ein Kuss und ein Totschlag. Und dann natürlich das Ende. Das darf nicht happy enden! Die Hauptfigur ist im wahrsten Sinne des Wortes ‘angestochen‘, doch der Driver tut das, was er immer macht, er fährt in die Nacht. Irene erfährt davon nichts. Ein echt cooler Held eben. Interessant die Wiederholung des Motivs der glatzköpfigen Stuntmaske. Hier kann auch nochmal Ron Perlman etwas Furcht verbreiten. Die Handlung dieser gefährlichen Anti-Romanze wird von langen wortlosen Passagen begleitet, die von einer Art Sphärenmusik unterstützt wird. Nicht nur wegen der ausgiebigen Autofahrten und Verfolgungsjagden, die den Titel unterstreichen, hat der Film einen gewissen Drive, man kann ihn aber auch als Befehl für Ryan Gosling sehen: ‘Fahr‘ los!‘ d.h. ‘Mach dich vom Acker!‘ Gelungen anders.
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    05.01.2015
    08:53 Uhr
  • Bewertung

    Ikonischer Film - Instant Classic

    Es passiert nicht oft, dass man zu einem Film romantische Gefühle hegt, aber der Beginn von „Drive“ ist so perfekt, dass es im Herzen wehtut. Der namenlose Driver zeigt gleich zu Beginn seine Fähigkeiten als Fluchtwagenfahrer, darauf folgen die Credits mit Luftbildern des nächtlichen Los Angeles, einem Synthie-Song und pinker 80er-Jahre-Schreibschrift. Der Driver: konzentriert, regungslos, cool wie ein Android, gar nicht wie ein „real human being and a real hero“, wie es im Soundtrack heißt. Die Besetzung ist ein Traum, eine Versammlung der coolsten und angesagtesten Namen der Gegenwart: Ryan Gosling, Carey Mulligan, Bryan Cranston, Oscar Isaac, Albert Brooks, Ron Perlman, Christina Hendricks. Das erste Drittel des Films steht im Zeichen der Gefühle, die Chemie zwischen den Nachbarn Gosling und Mulligan ist greifbar, lange Blicke und wenige Worte machen die keimende Liebe greifbar, auch zwischen dem Kind um dem Driver spürt man echte Sympathie. Als der Ehemann aus dem Gefängnis heimkehrt, nimmt die Tragödie ihren Lauf und der klinisch professionelle Driver muss einen unsauberen Job annehmen. Ab da regieren die Bedrohung und rohe Gewalt.
    In diesem Film stimmt alles: Die Charaktere fühlen sich echt an (abgesehen vielleicht vom Maschinenmenschen Driver und dem Über-Miesling Nino), im Plot macht Romantik Platz für Suspense und Action, die Besetzung ist top, die Regie weiß, was sie will und macht, die Musik ist eigenwillig und prägend, die Stille und der Soundtrack (Motorengeräusche!) sind im Einklang, der Driver ist die perfekte Projektionsfläche für (Man-)Crushes, ein John Wayne der Hipster-Ära.
    Ein großer Wurf. Ein großer Film. Vergleiche (die hinken): Ghost Dog, Lost Highway.
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    02.01.2015
    11:29 Uhr
  • Bewertung

    Grottenschlecht!!!

    Also, ich bin eine begeisterte Kino-Geherin seit vielen Jahren und schaue mir auch regelmäßig verschiedene Film-Arten an, und bin grundsätzlich nicht Hollywood abgeneigt.
    Zu dieser Vorstellung bin ich mit einer mittleren Erwartung hingegangen, es gab hier ein paar gute und ein paar schlechte Kritiken - so wusste ich nicht genau was mich erwarten würde, und habe eine Art Gangster Film erwartet. Bei dem Titel "Drive" eher so etwas wie ein Pendant zum GTA Spiel.
    Aber dieser Film ist weit entfernt davon.
    Die Handlung ist verhältnismäßig langsam und flach - es ist fast alles vorhersehbar und obendrein ziemlich unrealistisch. Nun da es sich um einen Mafia-Film handelt und keinen Gangster Film - sind ein paar Szenen gewollt brutal, aber sogar das regt nicht sonderlich auf. Einzig und allein fand ich eine Szene im Lift interessant. Hinzu kommt, dass die Charaktere ebenso flach sind wie die Handlung. Es gibt in diesem Film keinerlei Entwicklung. Ein moderner Held soll dargestellt werden, heraus kommt etwas unterkühltes unrealistisches (um den Kommentar unten wieder aufzugreifen, jetzt weiß ich, was damit gemeint wurde). Keine echten Gefühle, keine realistischen Szenen, keine atemraubende Aktion, ja nicht einmal herzzerreißende Liebe. Gar nichts!! Und viel zu wenige Autoszenen um dem Titel gerecht zu werden.
    Haben die anderen 100% gewählt nur um die Punkte in die Höhe zu schnellen damit der Film noch ein paar Besucher sieht bevor er ausgesondert wird? Naja, schade um den Abend.
    17.02.2012
    01:45 Uhr
  • Bewertung

    Europäisch oder Schrott?

    So fragtr eine Figur einmal im Film. Jedenfalls eigen. Action arrangiert wie ein Blumengesteck, Thrill in slow-motion. Nostalgie für die 80er-Jahre hilft.
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    02.02.2012
    22:44 Uhr
  • Bewertung

    Kühlschrank

    Optisch schick, mit passender Lounge-Musik unterlegt, unterkühlt weil "cool".
    Mich konnte das leider nicht überzeugen. Es geht alles zu langsam, weder Ryan Gosling noch Mulligan können mir ihrer Mimik wirklich punkten, und die Gewalt war mir viel zu schlimm.
    Das Hauptproblem war aber, dass die Kühlschrank-Atmosphäre jegliche Gefühle für mich erstickt hat und ich zu keiner Figur eine Beziehung aufbauen konnte, wodurch mich ihr Schicksal schlicht nicht mehr interessiert hat.
    Ein nettes Experiment des "Anti-Actionfilms", für mich zu wenig unterhaltsam, zu wenig zugänglich.
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    02.02.2012
    12:03 Uhr
  • Bewertung

    Akustischtastisch

    in summe ein wirklich sehenswerter film mit einer außerordentlich guten musikalischen untermahlung und einer teilweise etwas expliziten gewaltdarstellung. diese steht aber im guten kontrast zur ansonsten eher ruhigen und wortkargen erzählweise. der film spricht mehr durch die stimmige symbiose zwischen ton und bild.
    der film hat für mich durchaus das potential im jahr 2012 unter meinen persönlichen top 3 zu landen.
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    28.01.2012
    15:26 Uhr
  • Bewertung

    Drive

    Ich wusste schon immer, das Ryan Gosling das Zeug hat, jemand großes zu werden. Und das beweist er allein in diesem Film als "Driver". Der ganze Film besticht durch wenige Worte, wunderbare Pausen in denen einfach "Acht auf den Moment" gegeben wird und wunderschöne Filmmusik. Der Film "Drive" erzählt viel, ohne viel zu sagen. Alle Protagonisten verstehen ihr Werk perfekt. Auch als das Auge auf die Brutalität gerichtet wird, weiß der Film, weder zu unter noch zu übertreiben. "Drive" ist eine Klasse für sich!
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    22.01.2012
    22:11 Uhr