3 Einträge
7 Bewertungen
81.4% Bewertung
  • Bewertung

    Verstörend

    Eine vestörende Geschichte. Sehr gut gespielt von Tilda Swinton. Gehört auch in meine Top 5 des Jahres 2012.
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    03.12.2012
    09:46 Uhr
  • Bewertung

    Menschliches Monster

    Es ist einer der schlimmsten Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. So schlimm, dass ich noch Stunden später sprachlos und starr war. Dabei sehen wir eine wahnsinnig beeindruckende Tilda Swinton als Mutter und die technische Machart des Films ist ganz große Klasse. Regisseurin Lynne Ramsay erzählt vom Heranwachsen eines menschlichen Monsters (Ezra Miller). Genau wie die literarische Vorlage wird fast kein Aspekt ausgelassen, der als Erklärung für diese Fehlentwicklung herhalten kann.
    Die Mutter wird als Einzige vom massenmordenden Sohn verschont. Sie hat die Entwicklung ihres Sohnes hautnah miterlebt, sich mit Erziehungsversuchen erfolglos an ihm gerieben. Vater Franklin (John C. Reilly) und Schwester Celia (Ashley Gerasimovich) werden von Kevin gehasst und je nach Nützlichkeit eingesetzt. Das schwankt zwischen gespielter Freundlichkeit und verbissener Ablehnung.
    Die bemerkenswerte Schnitttechnik vermeidet eine Chronologie der Ereignisse und vermittelt immer wieder Einblicke in das furchtbare Ende und in Ereignisse, die nach der schrecklichen Bluttat liegen. Das verstärkt die Wirkung ungemein, ja es verstört und martert die Emotionen der Zuschauer, die von einer Fassungslosigkeit in die nächste gestürzt werden. Auch wenn einem das finale Horrorszenario mit Pfeil und Bogen erspart bleibt, ist man zu tiefst in der Seele getroffen. Wobei das Schlimmste dabei ist, dass es keine befriedigende Erklärung für Kevins Verhalten gibt.
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    06.11.2012
    12:59 Uhr
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    Kevin - Allein zu Hause


    Ach dieser Kevin, so ein netter Junge. Das dachten sich 1990 viele werdende Eltern nach dem Erfolg von „Kevin - Allein zu Hause“ und lösten damit bei uns einen regelrechten Kevin-Boom aus, der auch als Kevinismus (bzw. Chantalismus) bekannt wurde. Für alle, zu denen es sich noch nicht durchgesprochen hat, dass man seinem Kind (was Studien belegen) keinen Gefallen tut, wenn man es Kevin nennt, ist dieser Film gedacht. Zwar wird der Kevinismus in den USA nicht so ausgeprägt sein und es ist vielleicht sogar eher Zufall als Absicht dass die Hauptfigur Kevin heißt. Doch nach diesem Film kann man den Namen Kevin auf eine Stufe mit Damien stellen.

    Aber der Reihe nach: Tilda Swinton bekommt in „We Need to Talk About Kevin“ einen Sohn, der von Anfang an nicht gerade pflegeleicht ist. Schon als Baby ist Kevin ein echter Schreihals und seine Mutter „erholt“ sich neben dem Presslufthammerlärm von Baustellen von dem Geschrei. Auch später wird es nicht besser. Der Sohn will nicht sprechen, macht ewig in die Windeln und tut irgendwie alles um seiner Mutter auf die Nerven zu gehen. Warum hasst er seine Mutter nur so? Vielleicht einfach nur weil sie ihm den Namen „Kevin“ gab?

    Der Film beginnt mit einer blutroten Szene in der spanischen Tomatenschlacht und erzählt den Film dann in zwei Zeitebenen. Eine nach einem Vorfall und eine von der Geburt bis zu jenem Vorfall. Wenn man wie ich vorab nichts vom Inhalt des Films weiß, hat man anfangs einige Probleme in die Geschichte einzusteigen und den Überblick zu behalten. Weil es den Film aber spannender macht nichts zu wissen, möchte ich auch nicht näher auf den anderorts beschriebenen Höhepunkt des Films eingehen.

    Tilda Swinton beweist in diesem Film ein weiteres mal was für eine wandlungsfähige Schauspielerin sie ist. Sie kann die Diva genau so gut spielen wie die niedergeschlagene Mutter. Ein Film der kein leichter Tobak und den man sich nicht anschauen sollte, wenn man kurz vor der Geburt des Nachwuchses steht. Allen anderen sei dieser Film durchaus ans Herz gelegt.
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    13.05.2011
    10:23 Uhr