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    Kopfüber in die Nacht

    Martin Scorsese ist vielleicht einer der vielseitigsten Regisseure Amerikas. Auch wenn er sich in seinen Gangsterfilmen am ehesten zu Hause fühlt, bearbeitete er auch religiöse Themen oder ganz zarte Liebesfilme, neben dem Sport thematisierte er auch Spielsucht und fernöstliche Philosophie. Hier hat er sich mit Erfolg an eine Gesellschaftssatire gemacht. Gleich am Anfang beweist er sein Können, wenn Bild und Wort auseinander klaffen und das Ganze mit Musik von Bach unterlegt ist, will sagen einer der Akteure langweilt sich! Der Held (Griffin Dunne) stolpert in einer Nacht von einer Episode in die nächste und da er kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu. Scorsese inszeniert das recht flott, wobei Stimmungsumschwung und Tempowechsel keine Langeweile aufkommen lassen: mal locker lustig, dann wieder tragisch ernst. Man bleibt dran, weil man sich fragt ’Und was passiert jetzt?’ Unvergesslich die schwungvollen Aufnahmen von seinem Lieblingskameramann Michael Ballhaus mit der lebensgroßen Gipsskulptur. Das ist gut gemachte, zeitlose Unterhaltung. Er entlässt und am Ende wieder mit klassischer Musik, den etwas mitgenommenen Helden setzt er wieder an seinen Arbeitsplatz. Einfach toll!
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    11.04.2011
    13:43 Uhr