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    Formell und inhaltlich enttäuschender Familienfilm


    „The Queen has no Crown“ beginnt zunächst formell spannend: Tomer Heymann zeigt uns 8mm-Filmaufnahmen seines Großvaters, der seinerzeit Berlin nach Hitlers Machtübernahme verlassen musste und nach Israel kam. Somit beginnt der Dokumentarfilm Heymanns zunächst wie eine familienhistorische Spurensuche, verliert sich jedoch bald in der Liebe zum gewählten (8mm-)Format und geht Inhaltlich in unerwartete Richtungen: Es wird zu einem selbstreflektiven Dokumentar/Zeitzeugen-Film über die Familie in Israel (insbesondere Tomers Mutter), das Exil seiner Brüder in den USA, die eigene Homosexualität usw. Scheinbar ganz nebenbei streift der Filmemacher diverse Gay-Pride-Paraden in Israel, Demonstrationen gegen eben diese und sogar die Besatzungspolitik des jungen Landes. Da passiert eben zu viel nebenbei, zu wenig wird ausformuliert, zu vage bleibt das, was Heymann eigentlich zeigen und sagen wollte. Vielleicht will „The Queen has no Crown“ einfach zuviel auf einmal, statt einfach ein Film über zeitgenösische jüdische Exile zu sein. Ebenfalls störend ist die durchgehend künstliche kadrierung auf 8-mm-Look, obwohl der Film großteils auf Video gedreht wurde. Zu sehr versucht Heymann mittels der Inszenierung eine historische Relevanz seines Filmes zu betonen, was durchwegs schief geht.
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    13.02.2011
    09:27 Uhr