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12 Bewertungen
60% Bewertung
  • Bewertung

    Toter Lebensbaum

    Auch wenn man der sonderbaren Aufforderung zur Entscheidung für den ‘Weg der Natur‘ oder den ‘der Gnade‘ nicht Folge leistet, bleiben die Blätter an diesem Lebensbaum voller Fragezeichen. Allein die Bilder sind beeindruckend, die Handlung selbst bleibt etwas kryptisch und die nicht enden wollenden Choräle nähern sich wie ein Schraubstock der akustische Folter. Man ahnt Tod und sieht viel Trauer und Tränen. Es gibt jede Menge abgedroschene Gemeinplätze wie ‘Du musst jetzt stark sein‘, ‘Das Leben geht weiter‘ oder ‘Nichts bleibt so wie es ist‘.
    Und schon überwältigen den Zuschauer Astralnebel, Wolkengewaber, Feuersbrünste, Vulkanausbrüche und andere Naturschauspiele und vervielfachen die Fragezeichen auf den Blättern dieses Lebensbaumes.
    Man versucht sich seinen eigenen Reim auf das Geschehen zu machen: Geburt, Taufe, erste Schritte ins Leben…Unterlegte Gebete helfen auch nicht weiter. Sean Penn agiert etwas orientierungslos.
    Vater O’Brien (Brad Pitt), der hier andauernd mit vorgestelltem Unterkiefer wohl besonders einfältig und brutal schauen muss, pflanzt einen Baum um Halloween zur Musik von Smetanas ‘Moldau‘. Er pflegt einen autoritären Erziehungsstil mit viel Körperkontakt. Auch Prügel gehören dazu.
    Es bleibt ein Lehrfilm über Erziehungsfragen. Er bietet eine anschauliche Vielfalt als Diskussionsgrundlage, wobei die Religion als Leitfaden dient, bis hin zu den letzten Worten ‘Tue anderen Gutes! Staune! Hoffe!‘ Man vergaß zu ergänzen ‘und vergiss!‘ K.V. den Film kannste vergessen.
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    04.01.2014
    13:36 Uhr
  • Bewertung

    Auch wenn die Bilder ganz gut waren...

    ...teilweise zumindest, hat mich der Film nur mäßig begeistert. Mir war das alles viel zu spirituell. Und nanu, plötzlich tauchen da auf einmal Dinosaurier auf?!?!? Also das ging ja mal gar nicht. Man hätte die Geschichte ab dem Zeitpunkt, ab dem das Baby auf die Welt gekommen ist, anfangen und weiterentwickeln sollen...aber alles andere rundherum, schade ums Geld und die Zeit, die die Kinobesucher damit vertan haben...
    25.08.2011
    08:31 Uhr
  • Bewertung

    Ein Ausnahme-Film...

    ...zu dem mir nichts wirklich Vergleichbares einfällt. Der Versuch, von der Alltagsreflexion ausgehend in spirituelle Höhen vorzudringen, gelingt durchaus, allerdings kann der spirituelle Höhenflug nicht auf Dauer die doch recht dürftige Handlungsdramaturgie kompensieren. Der Film ist dennoch ein überaus mutiges Experiment mit einer in jedem Fall lobenswerten Intention.
    24.06.2011
    23:26 Uhr
  • Bewertung

    Transzendente Bilder

    Ist wohl wirklich so, dass der Film etwas zuviel will: Theodizée, Schöpfung und Natur, Natur und Gnade, Sündenfall und Vergebung,.. - und da alles in gut 120 Minuten. Das hat in meinem Kinosaal viele Erwachsene überfordert und zum kichern und SMS texten verleitet. Was nichts daran ändert: Immer noch großartig und weit über dem Durschnitt - unbedingt im Kino genießen.
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    21.06.2011
    13:04 Uhr
  • Bewertung

    Der Baum des Lebens

    Exklusiv für Uncut aus Cannes 2011
    Leichter Jubel vor Filmbeginn. Applaus beim Abspann! Terrence Malick ist erneut ein Bilderrausch gelungen, der viele Fragen stellt und durchaus einiges offen lässt. THE TREE OF LIFE behandelt eine Geschichte über eine Familie mit 3 Kindern in den 50er Jahren irgendwo in den USA. Als Zuschauer begleiten wir das Paar – toll gespielt von Brad Pitt und Jessica Chastain – auf mehreren Zeitebenen durch einen philosophischen, religiösen und hypnotischen Gedankenbogen.

    Die Reise konzentriert sich auf den ältesten Sohn Jack (Sean Penn) und führt uns durch die Zeit der Unschuld der Kindheit bis zum desillusionierten Erwachsenen, der eine komplizierte Beziehung mit seinem Vater kitten möchte. Jedoch findet er sich als verlorene Seele in einer modernen Welt wieder, auf der ständigen Suche nach Antworten nach dem Ursprung und dem Sinn des Lebens. Dabei hinterfragt er immer stärker seinen Glauben.

    Nach dem traumatischen Verlust eines Kindes bricht die Welt für die Familie zusammen. Das geschieht gleich am Anfang des Films. Was danach folgt ist eine fantastische Reise zurück durch das Universum, wo man als Zuschauer jedes Zeitgefühl verliert. Terrence Malick wagt den visuellen und musikalischen Versuch zum Ursprung. Man wird zum Zeugen der Geburt des Lebens. Nach der Zellteilung beobachtet man sogar kleine dinosaurierartige Reptilien, die einander am Fluss begegnen. Das eine Tier liegt verletzt am Boden – das andere steigt mit einem Fuß auf den Kopf des anderen. Statt das Leben auszulöschen, erlebt man einen Akt der Gnade.

    Habe schon lange nicht mehr einen so mutigen und experimentellen Film wie THE TREE OF LIFE gesehen. Das Werk erinnert mich an ein Bild, an ein Gefühl, an abstrakte Kunst – man findet etwas schön, obwohl man es nicht erklären kann!
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    16.05.2011
    23:58 Uhr