Forum zu The Way Back

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    Der Weg ist das Ziel

    Es ging Peter Weir nicht um einen Ausbrecherfilm aus dem Gulag im üblichen Sinne. Wenn man den Anfang bedenkt und besonders das lange Ende, so ist hier der Weg das Ziel. Die erschütternde Eingangsszene zeigt wie durch den Verrat der eigenen Ehefrau ein Unschuldiger ins Straflager kommen kann. Das steht symbolisch für Stalins System der Massenverurteilung. Und am Ende gibt es Zusammenfassung vom Zusammenbruch des Kommunismus mit der Solidarnosz, dem Eisernem Vorhang und dem Fall der Berliner Mauer.
    Dazwischen versucht eine Gruppe von sechs Männern sich vom Gulag nach China/Indien durchzuschlagen. Klar dass das gelingt. Hier stehen die Strapazen im Vordergrund. Es gibt wenig Spektakuläres. Nur Schneestürme, Sandstürme etc. Ein Überlebenskampf, der für die Hälfte der Teilnehmer über die Grenze der Ausdauer hinausgeht.
    Die Idee stammt von Janusz einem Polen (Jim Sturgess). Er wird auch als letzter abtreten, nachdem er am Ziel ist. Er ist quasi der Kopf der Truppe. Daneben beeindruckt noch Ed Harris als ‘Harter Knochen‘, den erst die einzige Frau Irena (super Saoirse Ronan) auf die emotionale Schiene schubsen muss. Als Typ überzeugt hier noch Valka (Colin Farrell). Mit Tattoos übersäht sticht er schon mal zu. Er ist ein echter Verbrecher. Er wird die Grenze nicht überschreiten. Die UdSSR ist sein Gefängnis. Damit beginnt auch der Auflösungsprozess der Gruppe. Sie haben kein gemeinsames Ziel: den Ausbruch. Manche rafft der Tod dahin, Ed geht nach Lhasa. Andere landen an der Chinesischen Mauer. Wir sehen schier unmenschliche Strapazen im Wechsel mit langen Gesprächen vor einer eindrucksvollen, weil auch äußerst abwechslungsreichen Kulisse. Das ist gute Unterhaltung. Gemessen an der Mainstreamskala liegt der Film im oberen Drittel.
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    26.10.2014
    13:58 Uhr