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2 Bewertungen
70% Bewertung
  • Bewertung

    anders aber auch gut

    Wo der erste Teil zu deprimierend war, ist dieser jetzt vielleicht ein bisschen ZU witzig und locker geworden, aber das gleicht's irgendwie auch aus :-)
    Durchgängige Story gibt es keine, braucht man aber auch nicht. Die einzelnen Stränge sind alle für sich recht nett und auch nett erzählt, die Cast ist wie immer authentisch und sympathisch, sogar vielfältiger als im ersten Teil. Ich habe einige Male sehr herzlich gelacht, aber auch ein paar Tränen zerdrückt, also punktet der Film an beiden Enden des Spektrums und das ist schön so.
    Sogar ein bissl Botschaft gibt es, die ja im ersten Teil eher nicht zu finden war!
    lex217_0d8e49e998.jpg
    31.12.2010
    12:10 Uhr
  • Bewertung

    Meine Zwerg san ned deppad


    „Echte Wiener 2“ erzählt die Geschichte der Familie Sackbauer in von einander großteils unabhängigen Geschichten, zwischen denen ständig hin und her gesprungen wird. Die Familienmitglieder kommen nur selten miteinander in Berührung und verfolgen auch kein wirkliches Ziel. In epischer Erzählweise bleibt immer wieder die Frage offen, wohin sich der Film eigentlich bewegt. Die Bewältigung der einzelnen dramatischen Schicksale und des Wiener Alltags ist für die Figuren die einzige Motivation.

    Jedes der Familienmitglieder kämpft mit Problemen und Krisen. Spätestens nachdem Toni ihren Mundl verlässt und nach Irland fährt, ist die Familie endgültig zerspalten. Mundl ist auf sich alleine gestellt und fristet ein einsames Dasein, das ihn sogar bis in die Wiener Obdachlosenszene führt.

    Der mittlerweile 82-jährige Mundl trauert gerne schwermütig der Vergangenheit und seinem verstorbenen Freund Kurti hinterher. Dabei muss seine cholerische Seite einer neu entdeckten Melancholie weichen. Punktuelle Wutausbrüche gibt es aber natürlich immer noch. Diese haben oft den Beigeschmack nur der Befriedigung des Publikums zu dienen, funktionieren aber trotzdem. Auch ansonsten wird auf altbewährte Gags zurückgegriffen. So findet man z.B. für den auf Youtube erfolgreichen „Körperzellen Song“ Verwendung und Edmund darf auch wieder Raketen schießen.

    Der Film vermittelt ein sehr positives Weltbild. Die meisten Charaktere sind sehr aufgeschlossen und offen gegenüber Veränderungen. Toleranz, Akzeptanz und Mut zum Unbekannten lauten die vermittelten Botschaften.

    Wie bereits der schwermütige, aber dennoch sehr gut inszenierte Vorgänger, schafft es auch der zweite Teil nicht zu alter Leichtigkeit zurück zu kehren. Gute Situationskomik ist Mangelware. Das altbewährte Schauspielerensemble rund um Karl Merkatz erledigt seine Aufgaben sehr gut, kann Schwächen im Drehbuch allerdings auch nicht ausgleichen.
    patzwey_83fc2ada0d.jpg
    21.12.2010
    10:42 Uhr