6 Einträge
11 Bewertungen
78.6% Bewertung
  • Bewertung

    One Man Show

    127 Stunden... genau so lange kommt mir der Film vor. Versteht mich nicht falsch: Er beginnt wirklich nett und man hat auch wirklich Lust auf die Geschichte und beginnt, die Charaktere zu mögen. Jedoch verläuft dieses Interesse im Sand, da für diese kurze Story auch ein kürzerer Film gedreht werden hätte können. Die 94 Minuten kamen mir tatsächlich länger vor. Wenn es sich um eine Dokumentation gehandelt hätte, hätte ich es vermutlich sogar als mitreißender empfunden, als wenn man diesen Abenteuerfilm mit Szenen füllt, die für mich teilweise ohne Bedeutung oder emotionale Tiefe waren. So fühlt man sich zwar mit James Franco in der Felsspalte, es wirkt aber mindestens genauso beengend und qualvoll. Dieser schafft es, eine tolle Charakterdarstellung hinzulegen. Als klar wird, was die Situation, in der er sich befindet, unausweichlich zum Ausgang hat, wartet man auf die Erlösung und den Ausgang der Geschichte recht hartnäckig... zumindest ging es mir so dabei. Die Spannung war für mich nicht vorhanden, sondern zog sich wie ein Kaugummi. "127 Hours" war für mich eine einmalige Geschichte.
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    19.04.2016
    10:53 Uhr
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    Verklemmte Situation

    Aaron Ralston hat wahrlich etwas Unfassbares erlebt, keine Frage. Im Buch habe ich seine Schilderungen als etwas übertrieben und “angeberisch” empfunden. Nicht unbedingt die Geschichte im Canyon, sondern ein paar andere der eingestreuten Jugendgeschichten. Das ergab für mich insgesamt ein Bild eines eher unsympathischen Adrenalin-Junkies.
    Dieses Bild hat sich durch den Film etwas verändert. Danny Boyle sei Dank. Er hat die Geschichte auf das Wesentliche reduziert und mit Einsatz diverser Stilmittel eindrucksvoll auf die große Leinwand gebracht. Durch die vielen Nahaufnahmen (teilweise im GoPro-Stil) ist man hautnah im Geschehen und fühlt mit dem enorm starken James Franco mit.
    Trotz der relativ kurzen Laufzeit wird man als Zuseher ziemlich gefordert. Natürlich besonders gegen Ende hin…
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    09.02.2015
    20:27 Uhr
  • Bewertung

    Wunderbar umgesetzt

    Nachdem hier bisher nur die eher negativen Stimmen das Wort ergriffen haben, möchte ich auch etwas zu dem Film sagen. 127 Hours hat mich extrem positiv überrascht. Einen solche Stoff auf die Leinwand zu bringen und das Publikum auch wirklich damit zu fesseln, ist eine große Herausforderung - und Danny Boyle hat sie meiner Meinung nach glänzend gemeistert! Der Film ist von Beginn weg spannend, die einzig eher lahme Szene ist Arons letzte Vision von seinem Kind, da sprang der Funke nicht recht über. Alles andere aber hatte Kraft und war sehr packend! Musik und Bild wirken wunderbar zusammen und James Franco spielt wirklich großartig.
    Schade, dass der Film offenbar nicht alle im gleichen Maße wie mich begeistern konnte.
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    08.03.2011
    09:52 Uhr
    • Bewertung

      Genau

      Kann mich dem nur anschließen, Der stoff wurde unglaublich gut von Danny Boyle umgesetzt, der Film fesseld einen von der ersten Minute weg und man Leided in jeder Sekunde mit. Dachte nicht das Franco auf alleine auf spielfilmlänge so authentisch rüberkommt. Gute Arbeit!
      17.03.2011
      00:07 Uhr
  • Bewertung

    Enttäuschung

    Der Film startet gut, wird nach und nach aber immer schwächer. Dadurch berührt einen der Überlebenskampf des Kletterers Aron so gut wie gar nicht - was sehr schade ist, hätte der Stoff schließlich genügend anzubieten gehabt, was auch dem Zuseher nahe gehen kann bzw. den Zuseher auch in so eine ausweglose Situation versetzen kann. Der Regisseur jedoch beschäftigt sich mehr mit den Gedanken des Sportlers und den nach und nach auftretenden Halluzinationen, was meiner Meinung nach von der Misere, in der sich Aron befindet, "ablenken" soll, was aber genau in die falsche Richtung geht. Schade!
    Grandios in der Hauptrolle James Franco!
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    27.02.2011
    16:10 Uhr
  • Bewertung

    127 Hours

    „127 Hours“ erzählt die wahre Geschichte des Bergsteigers Aron Ralston, der 2003 bei einer seiner Wanderungen einen folgenschweren Unfall erleidet: beim Klettern im Gebiet des Blue John Canyons stürzt er ab und ein großer Felsbrocken klemmt seinen rechten Arm ein. Ralston bleibt fünf Tage im Canyon gefangen; fünf lange Tage in denen er darum kämpft, sich aus dieser Lage zu befreien, fünf Tage, die seinen ganzen Überlebenswillen und seinen Mut fordern.

    Das Abenteuer von Ralston – im Film von James Franco verkörpert– ist zweifelsohne unheimlich faszinierend und inspirierend. Für einen Filmemacher ist es aber eine große Herausforderung, diesen Plot in 90 Minuten auf die Leinwand zu transferieren, denn die tatsächliche Geschichte spielt sich vornehmlich im Kopf des Verschütteten ab. Regisseur Danny Boyle, dessen letzter Film der große Oscarabräumer „Slumdog Millionaire“ war, hat eigentlich zwei Möglichkeiten: Ralstons Aufenthalt im Canyon minutiös und detailliert nachzuzeichnen oder die Zeit im Canyon nur als Rahmenhandlung zu konzipieren und dazwischen, in Rückblenden, den Charakter von Ralston näher zu beleuchten und von seiner Vergangenheit zu erzählen. Das würde Boyle die Gelegenheit geben, Interaktion mit anderen Personen in den Film einzubauen. Für zweiteren Weg hat sich beispielsweise Sean Penn in seinem brillianten Film „Into The Wild“ entschieden, ebenfalls eine wahre Geschichte über einen Abenteurer, der, wie Ralston, in der Wildnis gefangen ist.

    Boyle schwankt: eigentlich, so hat man das Gefühl, will er sich auf den Mann im Felsen konzentrieren, aber dazu ist er zu quirlig. Boyle ist kein Regisseur, dem Langsamkeit und Kontemplation in die Wiege gelegt worden sind, ob er sich nun mit indischen Lebenskünstlern („Slumdog Millionaire“) oder schottischen Drogenabhängigen („Trainspotting“) beschäftigt. Also haben wir auf der einen Seite den Mann im Canyon, andererseits Splitscreens wie in „Dallas“, wandernde Wolken im Zeitraffer und Action Shots wann auch immer die Gelegenheit dafür günstig ist. Boyle will zwar zeigen, dass Ralston von der schnelllebigen Welt draußen in die stille Natur flüchtet, erzeugt aber in seinen Bildern permanent neue Dynamik. Für weitere Abwechslung sollen Ralstons Visionen sorgen: wenn er sich an seine Eltern, seine Schwester, seine Freunde oder seine Ex-Freundin zurückerinnert. Doch auch diese Einschübe bleiben flach und nichtssagend, außer, dass seine Mutter Angst um ihren waghalsigen Sohn hat, erfährt man nicht viel über Aron, was man nicht schon vorher gewusst hat.

    James Franco bringt als Extremkletterer in einer Zwangslage eine sehr gute Leistung und ihm ist es zu verdanken, dass „127 Hours“ in manchen Momenten doch funktioniert. Im Großen und Ganzen enttäuscht der Film aber; zumindest mich – generell ist das Kritikerecho sehr positiv und der Film verzeichnet sechs Oscarnominierungen, unter anderem für den besten Hauptdarsteller und den besten Film.
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    16.02.2011
    11:55 Uhr