clooneys reverenz an italien und die langsamkeit. kleine straßencafés. pittoresk sich an den berg schmiegende häuser, verwinkelte gässchen, alte dachlandschaften. die abruzzen. ein schwelgen in kalenderbildern. clooney selbst, wichtigstes vehikel, stoisch, grau und unrasiert – aber immer mit kajal unter den wimpern. sein gesicht, zu oft zu nah abgeschossen. dann clooney bei der körperertüchtigung. im handtuch. dekoriert mit nackten frauenhintern. clooney und die frauen: hier riecht’s weder nach tod, noch nach sex – corbijns fashion-instinct nimmt überhand, verkommt zu leerem fotoshooting.
thematisch werden zwar anklänge an melvilles “le samourai“ (“der eiskalte engel“ – genial!) wach: der ausstiegswillige auftragskiller, der mit der unausweichlichkeit einer griechischen tragödie seinem ende entgegen steuert. aber hier scheint alles beliebig zu sein: nur zögerlich erhört er die prostituierte mir ihr durchzubrennen – passiv, ohne innere notwendigkeit. der ausstieg: nein, keiner “aus reue“ wie es der produktionstext weismachen will – aus müdigkeit. weil er’s “nicht mehr bringt“, weil seine zeit abgelaufen ist. und so wie sich das thema des aussterbenden schmetterlings den ganzen film hindurchzieht – so ist signor farfallas ende weniger gewaltsam-spektakulär, als vielmehr ein langsames dahinwelken und ausbluten.
fazit:. ein unamerikanischer bastard aus multiplex und existenzialistischem arthouse-film mit wenig handlung und wenig text – lauwarm-abgestanden, ohne untiefen.