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    Sinnfreies Kino

    Beide Titel sind ziemlich nichts sagend und passen auf fast alle Liebesfilme ohne Format. Neulich wurde behauptet, dass 90% der Regisseure nicht so ganz genau wissen, was sie mit ihrem Film aussagen wollen. Heftiger Protest damals in der Runde. Und dann das hier. Stimmt. Das ist so einer. Gottseidank macht der nicht 90% der Filme aus. Sonst könnte man sich ja gleich vom Kino verabschieden. Abgesehen vom Familienklüngel: Buch und Regie, weiß ich nicht, was uns Lorraine Lévy hier wirklich sagen will. Zwei Freunde, Mathias (Vincent Lindon) und Antoine (Pascal Elbé) beziehen mit ihren jeweils zwei Kindern ein gemeinsames Haus. Klar, dass es da mal knirscht. Auch klar, dass der sexuelle Schuh im Schritt drückt. Da findet Mattias sehr schnell Audrey (Virginie Ledoyen) und Antoine erhört endlich Sophie (Florence Foresti). Alles läuft überhaupt wie geschmiert. Das bisschen Höhenangst von Mathias, das schon bei einer Bibliotheksleiter beginnt ist ebenso schlicht wie der Versuch der Kinder per SMS die Streithähne zu versöhnen. Wäre da nicht die gute alte Yvonne († Bernadette-Paulette-Lafont), die hier leider viel zu früh stirbt, wäre auch ein Hauch von Warmherzigkeit nicht mal da. Vincent Lindon schaut oft recht betreten drein, als ob er sich im Film etwas unwohl fühlt.
    Das ist sinnfreies Entertainment. Da kann man nicht mal entspannen, weil’s ärgerlich ist und der Hals immer dicker wird. Platt, hohl und vorhersehbar. Wo ist nur der sprichwörtliche französische Esprit geblieben? K.V.
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    18.11.2016
    18:27 Uhr