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    Ella und die 7 Kinder

    Aus der langen Reihe der Integrationskomödien ist diese hier von Damien O’Donnell eine der besten. Mit Tempo, viel Witz und Empathie geht es hier zur Sache, dass die Fetzen fliegen. Fast alle Argumente des Für und Wider zum Thema kommen hier zur Sprache. Das Drehbuch stammt von Ayub Khan-Din. Und der kennt sich ja wohl aus. Die beiden wichtigsten Ereignisse sind naturgemäß die Beschneidung und die Hochzeit. Mutter Ella (Linda Bassett), eine Britin, steht nach längerem Leidensweg gegen ihren Mann George (Om Puri) einen Pakistani auf. Sie hat die schwierigste Rolle erwischt: sich gegen den Pascha zu emanzipieren, den sie liebt und die Familie zusammen zu halten. Dabei haben die Kinder die Anpassung an die westliche Kultur längst vollzogen. Sie lieben Popcorn, Popmusik und den modischen Haarschnitt der Zeit. Dazu läuft passend von den Hollys ‘On a carrousel‘. Die Handlung steigert sich nach all den verbalen Auseinandersetzungen bis hin zu einer handfesten Prügelei nach dem Besuch der Schwiegereltern in spe. Hier landete als unvergesslicher Knüller eine Gummimöse unglücklicherweise auf dem Schoß der Schwiegermutter realistisch exakt positioniert. Das fliegende Machwerk stammt von einem der Söhne, der Kunst studiert. Letztendlich stehen Mutter und die sieben Kinder gemeinsam gegen den Vater auf. Aber die Familie zerbricht nicht. Nachdem Ella George die Stuhl vor die Tür gesetzt hat ‘Geh!‘, sagt sie zu ihren Kindern ‘Er ist und bleibt euer Vater‘. In der langen Stille, die folgt werden Vaters Augen schon etwas wässrig, bevor Ella die Situation mit der englischsten aller Fragen rettet ‘Eine Tasse Tee?‘ Gelungen.
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    26.11.2014
    10:34 Uhr