Forum zu Cyrus

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    Cyrus

    John ist am Tiefpunkt angelangt. Seit 7 Jahren trauert er seiner Exfrau nach. Diese ist jedoch mittlerweile zu einer einzigen und wohl besten Freundin geworden. Er lebt abgeschottet ein Singledasein und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass eine Frau seine Stärken erkennt und ihn liebenswert findet. Mittlerweile möchte seine Exfrau erneut den Bund fürs Leben schließen. Auf einer Party ihr zu Ehren lernt er seine Traumfrau kennen und verbringt auch nach einer stürmischen, spontanen Liebesnacht noch Zeit mit ihr. Doch eines kommt ihm spanisch vor: Warum will sie nie bei ihm übernachten? Er vermutet einen Ehemann, doch alles worauf er trifft, ist ihr 22 jähriger Sohn der noch immer zuhause lebt, einen sehr eigenwilligen Charakter hat und eine seltsam enge Beziehung zu seiner Mutter pflegt. Nach kurzem Antasten ist eines Klar: Cyrus führt etwas im Schilde. Es soll kein neuer Mann ins Leben seiner Mutter treten und so schmiedet er den Plan, es John mehr als schwer zu machen.

    "Cyrus" ist ein komplexer Film der mit Gefühlen spielt, wunderbar erzählt ist und einfach "menschlich" ist. Kein einziges Mal wirkt der Film übertrieben künstlich. Die Charaktere nehmen Tiefen an und sind sehr komplex.
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    09.05.2011
    10:25 Uhr
  • Bewertung

    Cyrus


    John (John C. Reilly) ist ein geschiedener Pechvogel. Er lebt als Cutter (man erfährt nie genau für was für Filme/Sendungen) und scheint sein Leben mehr zu verschlafen und zu trinken als zu nutzen. Pech bei den Frauen ist sein Markenzeichen, doch eines Abends lernt er bei einer Party Molly (Marisa Tomei) kennen. Ein one-night-stand führt zu mehr, bald sind die beiden ein verliebtes Pärchen, doch John muss bald einsehen, dass er sich in einer Dreiecksbeziehung befindet: Mollys 21-jähriger Sohn Cyrus (Jonah Hill), der sich als New Age Musiker versucht einen Namen zu machen, sieht die Liebe zu seiner Mutter plötzlich in einem bizarren Wettstreit mit John („you can love her a way that I could never love her“). Zwischen den beiden Männern entwickelt sich ein grenzenloser Hass, der sehr subtil gehalten werden muss, schließlich darf ja das love interest, resp. Mutter, nichts mitbekommen.

    Jay und Mark Duplass haben durch ihren einzigartigen Stil bereits in vorhergehenden Filmen wie „Baghead“ für Aufsehen gesorgt. Sie vertrauen auf Improvisation und emotionale Direktheit, für die häufig nur lange Blicke reichen. So ist auch „Cyrus“ eine wunderbare Komödie, die sowohl Reilly als auch Hill in ihren bis dato besten Rollen zeigen. Es macht einfach großen schadenfreudigen Spaß den Versager John dabei zuzuschauen, wie er bei einer Party sturzbesoffen von einer Frau nach der anderen abgewiesen wird. Ebenso ist es eine Art Wonneschauer dem jungen Cyrus dabei zuzusehen, wie er Meditationsmusik komponiert und damit tatsächlich ernst genommen werden will. Höchst interessant ist auch das Setting im heutigen Los Angeles. Die Anonymität der weiten Stadt erinnert an einen thematisch in manchen Szenen verwandten Film: „Greenberg“. Zugleich ist „Cyrus“ eine Einzigartigkeit für sich, ein wahres filmisches Juwel.
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    01.11.2010
    10:55 Uhr