Wenn die Pharmaindustrie auf die Anklagebank gebracht wird, ist das allemal ein Versuch, der aller Ehren wert ist. Auch wenn am Ende eingeräumt werden muss, dass die Versuche am Menschen weitergehen – nur jetzt nicht in Afrika sondern in Asien.
Vater Raoul (mit viel Grimm im Bauch Clovis Cornillac), der seinen Sohn verlor und die Journalistin Diane (Marie-Josée Croze, eine herbe Schönheit), die bei dem ganzen Unternehmen nicht nur ihren Mann verliert, versuchen dem Chemieriesen HEXALOR die Schuld am Tod ihrer Lieben nachzuweisen.
Eine Mischung aus langen Dialogen und Verfolgungsjagden bringt mittelmäßige Spannung. Die Handlung wird zum Ende hin etwas intensiver und bietet auch noch zwei überraschende Wendungen.
Das Entsetzen der geschiedenen Eltern über die Nachricht vom Tode des Sohnes Frank beeindruckt gleich zu Beginn. Am Ende stellt die Konzernchefin Louise Verneuil (Dominique Reymond) ganz cool gegenüber Raoul fest, der eine Pistole auf sie richtet, dass der Tod von Frank kein Unfall war, auch kein Mord und schon gar nicht am Medikament von Hexalor lag. Frank war nach der Scheidung der Eltern depressiv. Doch Raoul ist inzwischen so vom Hass zerfressen, dass ihn die Aufklärung von Louise Verneuil nicht mehr stoppen kann. Mit der Pistole von Diane folgt er ihr als Wachmann verkleidet in den Vortragssaal…
Bei der Flucht von Raoul und Diane vor der Polizei bzw. vor einem Schlägertrupp von Hexalor knistert es mal kurz zwischen beiden. Gottseidank nicht mehr! Man merkt nur wonach beide sich sehnen. Doch sie streiten sich dann lieber, bevor Diane endgültig abtritt.
Ein zweifellos zeitloser Krimi, der nichts an Aktualität eingebüßt hat und ungeschönt in die Zukunft weist. Traurig aber wahr. Lehrreich.