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62% Bewertung
  • Bewertung

    Dorian Gray

    Ich habe mir immer gedacht: Wer zum Teufel ist Dorian Gray? Nach diesem Film, der für mich auch die erste Version von "Das Bildnis des Dorian Gray" ist, die ich gesehen habe, kann ich sagen: Dorian Gray war einst einer der unschuldigsten und anständigsten Persönlichkeiten, die die Welt je gesehen hat. Doch durch den Einfluss von seinem Freund Harry, der ihm das größte Vorbild ist, wird sein Seele tiefschwarz. Ihm fängt das neue Leben sehr zu gefallen an. Bis er mitbekommt, dass sich jegliche Verletzung und jegliche Veränderung nur auf seinem persönlichen Gemälde sichtbar macht, da er unwissenderweise einen Pakt mit dem Teufel eingegangen ist. Während Harry zwar gerne raucht, trinkt und sich mit Frauen vergnügt, wird es für Dorian kein reiner Genuss, sondern pure Realität die er bis ins Äußerste ausnutzt. Wehe dem, der hinter sein Geheimnis kommt. Bis zur Hälfte des Films hat er mir sehr gefallen. Dann gibt es ein paar Zeitsprünge, auf die für mich viel zu wenig eingegangen wurde. Ca. 20 Jahre später ist sein Freund Harry alt und seine Tochter erwachsen. Dorian hat noch immer das Gesicht eines Jünglings während seine früheren Bekannten sichtbar gealtert sind. Da funkt es auch noch zwischen Dorian und Harry's Tochter. Natürlich ist das Harry ein Dorn im Auge, ...

    Mittelmäßiger Film der sich am Anfang viel Zeit für die Geschichte nahm und dann am Ende leider etwas zu unausführlich war.
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    27.07.2011
    13:05 Uhr
  • Bewertung

    Das Bildnis des Dorian Gray (Blu-Ray)

    Oliver Parkers Adaption des klassischen Stoffs „The Picture of Dorian Gray“ verkürzt seinen Titel auf „Dorian Gray“ und macht so seinen Anspruch deutlich, sich ganz auf die Person Dorian zu konzentrieren.

    Gleich vorweg: Diesem Anspruch wird der Film nicht gerecht. Zwar ist er bemüht, das Buch auf die Kerngeschichte und -Person zu konzentrieren, vergisst dabei aber die charakterliche Entwicklung Dorians vom naiven Landjungen zum hedonistischen Dandy nachzuzeichnen, was der Gesichte einen interessanten Aspekt nimmt, und die erste Hälfte sehr flach erscheinen lässt. Die in dieser Adaption eingeführte Trennung in zwei Hälften und der Sprung über mehrere Jahre ermöglichen dann doch noch eine charakterliche Änderung Dorians (die Ben Barnes nach einer laschen Leistung in der ersten Hälfte überraschend überzeugend hinbekommt), tun dem Spannungsbogen damit aber nichts Gutes.

    Die viktorianische Atmosphäre im Film wirkt (bis auf ein paar Stellen an denen etwas zu dick aufgetragen wurde) passend, der im Buch aber essenzielle Bruch mit dieser durch Dorian und vor allem Harry gelingt nicht ganz. Durch eine seltsame Anhäufung von Softcore-Sexszenen wird hier versucht, diese „Scheißdrauf-Mentalität“ der Zeit um die Jahrhundertwende anzudeuten, als gelungen kann man das aber nicht bezeichnen.

    Den Film rettet aber eine beeindruckende Leistung von Colin Firth als Lord Henry „Harry“ Wotton, der eigentliche Star des Films, der die subtile Manipulation Dorians durch Harry ausgezeichnet darstellt. Auch Firths markante tiefe Stimme trägt hier einiges dazu bei, weshalb wie immer der englische Originalton empfohlen wird (außerdem ist ein Film der in London spielt ohne britischen Akzent doch nicht das Wahre).

    Ein Wehrmutstropfen ist die völlig verhaute Darstellung des Bildes, das hier nur mehr lächerlich wirkt. Oliver Parkers Methode, Anleihen an Horrorfilmen zu nehmen in allen Ehren, aber es muss ja nicht Scary-Movie-Niveau sein, oder?
    Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
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    10.09.2010
    11:36 Uhr
  • Bewertung

    Das Geheimnis ewiger Jugend

    Ewig jung wollen in dieser Zeit auch viele Stars durch Schönheitschirugien bleiben, daher kommt diese Verfilmung schon zum richtigen Zeitpunkt.
    An sich ist diese Verfilmung ganz gut gelungen.
    Colin Firth besticht durch die Rolle des fiesen Lord Wotton und auch Ben Barnes hat mich sehr überrascht, hielt ich ihn anfangs noch für einen austausschbaren Milchbubi, so zeigte er Dorians Wandlung vom naivem Schönling zum eiskalten Widerling durchaus überzeugend.Mit seiner Mimik erinnerte er mich auch dest öfteren an Johnny Depp.
    Das Highlight war natürlich Rachel Hurd-Wood, die trotz ihres kurzen Auftrittes einem noch lagen im Gedächnis blieb.
    Was den Film jedoch seinen Reiß nahm war die blöde Rebecca Hall, die war hier nämlich volkommen überflüssig und hat einfach nur genervt. Auch war Colin Firths Wandel am Ende nicht ganz nachvollziehbar.
    Daher eine Litaraturverfilmung die so seine Schwächen hat, aber jetzt auch nicht so schlimm wie er von den Kritikern zerissen wurde.
    26.08.2010
    14:27 Uhr
  • Bewertung

    Durchschnitt

    Der Film ist die erste Dorian Gray Verfilmung, die ich bisher gesehen habe, deshalb weiß ich nicht, wie der Film im Vergleich zur Vorlage oder den anderen Filmen ist.
    Die Geschichte selbst hat mein Interesse auf jeden Fall geweckt, insgesamt habe ich mir von dem Film jedoch etwas mehr erwartet.
    Die Figur des Film-Dorian Gray ist mir etwas zu glatt, zu leer, zu oberflächlich; auch seine Charakterentwicklung - die doch einen wesentlichen Teil der Geschichte ausmacht - ist nicht besonders überzeugend dargestellt.
    Der Film ist einerseits recht düster, andererseits wird versucht, durch von einer Vielzahl von - stets harmlosen, bloß angedeuteten - Sexszenen (die wir einem Dorian verdanken, der seine ewige Jugend offensichtlich fast ausschließlich damit verbringt, halb London zu flachzulegen) auch eine leicht erotisch-angehauchte Atmosphäre aufzubauen.
    Während die düsterere Umsetzung der Geschichte grundsätzlich ganz gut gelungen ist, wurde bei den Gruseleffekten in Zusammenhang mit dem Bildnis des Dorian Gray etwas zu dick aufgetragen. Das Ergebnis - ein seltsames, sich bewegendes, Maden spuckendes und Grunzlaute von sich gebendes Bild - wirkt leider nur noch absolut lächerlich.
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    21.07.2010
    21:47 Uhr
  • Bewertung

    schönheit=herz? jugend=unschuld?

    ein stoff, der die twilight-philosophie über die gleichsetzung von schönheit mit einer reinen seele, und von ewiger jugend mit unschuld gehörig ins wanken bringt – und mit einer deutlichen absage an ebendiese ewigkeit: "some things are more precious just because they don’t last“ – erschienen bereits 1890...
    und so sind es nicht die unzähligen ausschweifungen des ewig-jungen titelhelden, sondern die wildeschen dialogzeilen, die den atmosphärischen bildern von feudalen herrschaftshäusern, üppigen londoner plüsch-interieurs und neblig-tristen gassen mit armut-feeling drive und sinn verleihen; zeilen, von colin firth bravourös-routiniert vorgetragen, denen der ebenso naive wie wenig wandlungsfähige dorian gray von ben barnes leider wenig entgegen zu setzen weiß.

    der komplexe roman selbst wurde auf die grundgeschichte (der zynische versucher wotton schafft sich in dorian gray ein monster nach seinem abbild) reduziert, und zusätzlich mit kurzen rückblenden auf dorians kindheit als missbrauchsopfer des sadistischen großvaters (woher die monstrosität: gene? sozialisation? oder doch freier wille?) – unnötigerweise – angereichert, ebenso neu ist die rolle der emily wotton als mögliche erlöserin eines seiner eskapaden müde gewordenen lüstlings: "i won’t let anyone hurt you…“

    fazit: mit sicherheit nicht die ultimative verfilmung, bietet "dorian gray“ dennoch interessante gedankenanstöße – weshalb die lektüre des wilde-romans umso mehr ans herz zu legen ist.
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    21.06.2010
    23:18 Uhr
  • Bewertung

    Bildlein, Bildlein an der Wand

    Ben Barnes ("Prinz Kaspian") als dekadenter Hedonist! Ich habe weder Oskar Wildes Roman gelesen (nur eine kurze Inhaltsangabe) noch irgendeine andere der zahlreichen Verfilmungen dieser Geschichte gesehen. Was den aktuellen Film betrifft, so fand ich ihn jedoch recht überzeugend. Und - man staune - die Geschichte hat sogar eine Moral...
    15.06.2010
    14:18 Uhr