3 Einträge
3 Bewertungen
90% Bewertung
  • Bewertung

    Ein Kloster im Atlas

    Ein leiser Film, der nicht nur zutiefst religiös ist, sondern auch zwei grundsätzliche menschliche Probleme behandelt. Zunächst einmal ist er aber ein Dokument des Widerstandes einer Handvoll trappistischer Mönche in Algerien (1996). Ihr Atlaskloster ist ein Mittelpunkt der Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung. Die Trappisten nehmen sogar im Dorf an einer Feier anlässlich der Beschneidung teil. Luc (Michael Lonsdale) ist von Hause aus Arzt und betreut die Kranken, medizinisch und psychologisch (Beratung in Liebesangelegenheiten (Sabrina Ouazani), Christian (Lambert Wilson), der Prior, verfasst wissenschaftliche Abhandlungen und tritt jedem Eindringling mutig entgegen. Ein vernunftbegabter Mönch mit deutlichem Durchsetzungsvermögen.
    Die Übergriffe der Islamisten häufen sich und es stellt sich die Frage, wie man mit Terroristen generell umgehen soll? Daneben werden aber auch noch Mehrheits- bzw. Einzelentscheidungen innerhalb der acht Brüder diskutiert, sowie die Frage ‘Weggehen‘ oder ‘Bleiben‘? Polizeischutz lehnen sie ab.
    Die Mönche sind keine Helden. Sie handeln nur aus tiefster religiöser Überzeugung heraus. Man erfährt von der Angst des einen, der Unsicherheit eines Anderen, sowie von dem Wunsch nach Frankreich zurückzukehren, weil die Trappisten doch letztlich Fremde im Lande sind.
    Christian bereitet einen stilvollen Abgang der Mönche vor mit etwas Wein und ‘Schwanensee‘. Das Weihnachtsessen quasi als das Letzte Abendmahl.
    Regisseur Beauvois hat uns die Hinrichtung erspart. Ebenso eindrucksvoll ist der schweigende Marsch der Mönche dorthin in verschneiter Nebellandschaft.
    Es geht wohl auch um den Gegensatz einer friedlichen, dem Menschen zugewandten christlichen Religion und der menschenverachtenden Gewalt der fundamentalistischen Islamisten, die sich in ihrer ganzen Einfältigkeit als Herrscher über Leben und Tod aufspielen. Interessant und immer noch wichtig!
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    23.05.2016
    11:15 Uhr
  • Bewertung

    grossartig und eher atheistisch

    ich war selbst skeptisch, den film anzusehen. zu viele assoziationen mit kitschig-spirituellen erzählungen im kino der letzten jahre.
    'von menschen und göttern' erzählt jedoch von dem zusammenhalt von menschen in unterschiedlichen gemeinschaften. dem terror, und den gründen, für etwas, und das muss dann nicht die religion sein, sichzu wiedersetzen, für etwas einzustehen.
    kein film, den man am nächsten tag wieder vergisst, aber einer, der auch aufgrund der besetzung und seiner menschlichkeit mehr als überzeugt.
    und, by the way, an unglaublich schönen originalschauplätzen gedreht.
    29.01.2011
    14:47 Uhr
  • Bewertung

    Intensiv

    Starker Film! Erst kaum auszuhalten in seiner Stille und mediativen Ruhe, dann wieder in seinem Thrill. Ein Film, den man unmöglich vergessen kann.
    apanatschka_bd42685caa.jpg
    20.12.2010
    20:47 Uhr