Auch im Militärbereich bewährt sich die erfolgreiche Formel “sex and violence”, wie Simon West mit seinem Thriller beweisen konnte. Gäbe es die höchst spannende Handlung mit vielen unerwarteten Wendungen und Halbwahrheiten sowie dem Opfer-Täter-Spiel voller Verdächtigungen und Misstrauen nicht, dann wäre „The General’s Daughter“ trotzdem nach wie vor Unterhaltung auf hohem Niveau – denn West hat eine selten so perfekte Besetzung voller menschlicher Zweifel und dunkler Abgründe um sich vereint, dass es ein wahrer Genuss ist, die intelligenten Dialoge mitzuverfolgen. John Travolta liefert mit seiner Leistung genug Überzeugung, um alle seine Misserfolge der vergangenen Jahre vergeben zu wollen. Mitunter ist er sogar dermaßen überzeugend, dass man sich ruhig eine Oscar-Nominierung erwarten hätte können. Der andere Star der Films ist James Woods in einer für in eher ungewöhnlichen Rolle, die er bravourös und gleichzeitig faszinierend meistert. Ein filmisches Meisterwerk, das weder im Kino noch auf DVD groß beworben wurde, es aber getrost verdient hätte, da man selten so viel Qualität und Intelligenz in einem Hollywoodfilm erleben konnte.