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64.5% Bewertung
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    Lesben sind auch Menschen

    Regisseurin Lisa Cholodenko, die hier ihre eigene Geschichte zum Film gemacht hat, will uns zeigen, dass es in einer eheähnlichen Lesbenbeziehung zugeht wie bei den Heteros. Zwei Mädels, die zusammen leben, haben sich ihre Babys aus der Samenbank geholt und jetzt bei Volljährigkeit wollen die Kids Paul (Mark Ruffalo), ihren biologischen Vater kennenlernen. Das ‘Familienleben’ ist klischeehaft geordnet: Nic (Annette Bening) ist Ärztin und schmeißt den Laden, Jules (Julianne Moore) ist Gärtnerin und macht auf Heimchen am Herd. Bis Paul auftaucht. Den vernascht sie volles Rohr hinter Nics Rücken. Selten hat Julianne Moore so auf der Matratze getobt. Es folgen die üblichen Streitereien wie man sie vom Ehealltag bei ertappten Seitensprüngen her kennt. Auf Lüge folgt Verharmlosung mit viel Geheul. Hier nur mit mehr Gefühl und Tränen. Ob Paul auch die Tochter beglückt hat, wird nur angedeutet, bevor sie das traute Heim verlässt und dahin geht, wo alle Amis hin flüchten aufs College.
    Danach kann man nur noch Fußballtrainer Stepanovic zitieren: ‘Lebe geht weiter.‘
    Musste das mal gesagt sein, dass Lesben ein ganz normales Eheleben mit Kindern führen können? Abgesehen von der Message ist das nichts Besonderes. Darsteller und Plot sind US-Massenware vom Fließband. K.V.
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    21.12.2013
    17:23 Uhr
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    the Kids are all right

    Der Film lief bei uns nur kurz in einem kleinen Kino. Da sieht man schon, dass der Film nicht die breite Masse anspricht, sondern nur einzelne. Auch wenn die Idee des Films sicher viele Heteros abstoßend finden, so ist der Film doch für jedermann gemacht und versucht ein bisschen dabei zu helfen, Homosexualität als "normal" anzusehen. Nichtsdestotrotz wird immer noch indirekt Heterosexualität als das das Nonplusultra dargestellt. Gut finde ich, dass sich Julianne Moore auch für so eine Rolle begeistern konnte.
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    27.04.2011
    11:10 Uhr
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    ach würde es doch anders enden...

    "The Kids Are All Right" hat tolle Dialoge und ist Gott seid Dank entsprechend brilliant gespielt. Wirklich ALLE Akteure sind beeindruckend, das haut einen um!
    Das Geschehen auf der Leinwand ist spritzig, humorvoll, aber auch realistisch und klug, ein Genuss zuzusehen. Sogar sexy wird es öfter, wow!
    Aber das Ende :-(
    Morals turn everything beautiful into shit...
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    22.11.2010
    21:51 Uhr
    • Bewertung

      Ich bin auch vor allem mit dem Ende nicht einverstanden...

      Man kann meiner Meinung nach allerdings den Filmausgang sowie den Film insgesamt, der mit seiner explizit positiven Darstellung der homosexuellen Ehe - auch in Verbindung mit dem Großziehen von Kindern - ja einen sehr „modernen“ Zug aufweist, alleine schon aus diesem Grund kaum (im konventionellen Sinne) als „moralisierend“ ansehen. Gerade diese „moderne“ Kernbotschaft des Filmes, die durch das Ende der Geschichte noch deutlich unterstrichen wird, ist durchaus gewöhnungsbedürftig. Dazu kommt, dass in meinen Augen Handlung und Dialoge über weite Strecken ziemlich flach sind. Und als reine Komödie funktioniert der Film auch nur teilweise einigermaßen gut. Alles in Allem gibt es daher von mir nur 35%.
      02.12.2010
      23:15 Uhr
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    Charmante Patchworkfamilienkomödie der anderen Art

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2010
    Filme über Patchworkfamilien und die Probleme, die sich beim Heranwachsen der Kinder aus verschiedenen Beziehungen unter einem Dach ergeben können, gibt es ja schon so manche. Wenn die Kinder nach ihren eigentlichen Eltern fragen (sofern sie sie nie kennen gelernt haben) bricht bei dem Elternteil, der sie großgezogen hat, die ganze Vergangenheit wieder auf und alte Wunden beginnen zu schmerzen, alte Vorurteile melden sich zurück und die eine oder andere offene Rechnung will einkassiert werden. Eine zusätzliche Dimension erhält die ohnehin schon schwierige Situation dadurch, wenn es sich um den anderen Elternteil um einen rein biologisch anderen Elterteil handelt, so wie in diesem Film: die Kinder haben den gleichen biologischen Vater, aber jeweils eine ihrer beiden Mütter. So sehr sie es in all den Jahren versucht haben, als „mum Nick“ und „mum Jules“ beide elterlichen Rollen abzudecken, so selbstverständlich ist es, dass die Kinder eines Tages ihren biologischen Vater kennenlernen wollen. Diesen Wunsch als ganz natürlich zu akzeptieren und dahinter keine Unzufriedenheit mit ihrer liebevollen Erziehung zu vermuten, fällt den beiden Frauen nicht leicht und doch können sie nichts dagegen tun, außer vielleicht eines: das Beste daraus zu machen.

    Die Regisseurin des Filmes Lisa Cholodenko beweist in ihrem Film sowohl Gespür für die nicht einfache Thematik und die speziellen Detailfragen, die sich dabei auftun als auch Humor. Es gelingt ihr, in ihrem Film die Gradwanderung zwischen wiederkehrenden Stereotypen homosexueller Beziehungsmuster und oberflächlicher Herangehensweise das die Thematik zu meistern und präsentiert mit ihrer Komödie einen Film, der voll auf dem Puls der Zeit mit allen Diskussionspunkten rund um das Thema gleichgeschlechtlicher Partnerschaft und die Erziehung von Kindern innerhalb solcher Partnerschaften. Ihr Film ist kurzweilig anzuschauen, durch die Bank gut gespielt und glaubwürdig, obwohl er von seiner Optik und seinem Handlungsverlauf letzten Endes doch beim heterosexuellen Publikum besser ankommen wird, für das er vielleicht auch gedreht wurde.
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    17.02.2010
    23:36 Uhr