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72.5% Bewertung
  • Bewertung

    Nett, aber eigentlich gar nicht nett

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2010
    Ein netter Film, könnte man sagen, ist das geworden, was Regisseurin Nicole Holofcener aus der Geschichte rund um eine New Yorker Innenarchitektin Kate mit einem Faible für alte Möbel (Katherine Keener), ihrem Mann Alex (Oliver Platt) und deren Tochter Rebecca gemacht hat. Die Dialoge sind spritzig, das Setting ist glaubwürdig und auch die Beziehungen der Hauptfiguren wirken niemals plakativ, sondern authentisch für die Welt, in der sie leben. Eigentlich ist der Film aber überhaupt nicht nett, denn schließlich wollen die meisten Personen im Film, dass eine alte Dame möglichst bald stirbt, damit sie sich entweder nicht mehr um sie kümmern müssen wie ihre Enkelin Mary (Amanda Peet) oder eben die besagte Architektenfamilie, damit sie ihre Wohnung kaufen und ihren eigenen Wohnraum vergrößern können. Kate hat ständig ein schlechtes Gewissen, weil sie soviel Geld mit dem Weiterverkauf der alten Möbel verdient, die sie aus Verlassenschaften sehr günstig ankauft, und bemüht sich, den armen Menschen, die sie auf der Straße trifft, immer wieder etwas Geld zu geben und sich für Bedürftige einzusetzen. Die gute Absicht ist zwar da, sie scheitert jedoch immer wieder und hat noch mehr Gewissensbisse, weil sie so gerne ein guter Mensch wäre. Das Geld nicht alles im Leben ist, will sie ihrer Tochter Rebecca beibringen, angesichts ihres nicht gerade strahlenden Vorbilds jedoch mit mäßigem Erfolg. Im Grunde präsentiert sich der Film, während man ihn sich ansieht, sympathisch, immer wieder witzig zwischendurch und auch kurzweilig. Wenn man den Kinosaal verlassen hat, vergisst man ihn jedoch relativ schnell wieder, denn die Handlung plätschert mehr oder weniger gleichmäßig dahin. Es ist ein Film, wie man ihn sich gerne im Flugzeug anschauen wird, um sich die Zeit zu vertreiben, aber es ist kein Film, den man sich wohl auf DVD zulegen möchte, um ihn wieder und wieder anzuschauen.
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    16.02.2010
    23:48 Uhr
    • Bewertung

      Wunderbare Komödie!

      Ich gehöre zu den Personen, die sich diesen Film durchaus noch ein zweites Mal ansehen würden.
      Die bereits von HarryPotter erwähnten spritzigen Dialoge sind tatsächlich eine große Besonderheit des Films. Sie werden von raffinierten Charakteren getragen, die allesamt einzigartig sind. Alle haben ihre eigene Probleme, die für sie eine Katastrophe bedeuten: Der Mann betrügt die Frau, die Frau zweifelt an sich selbst und ihrer Welteinstellung, die Tochter wird von Pickeln gequält. Die Nebencharaktere sind toll konstruiert und auch exzellent gespielt. Catherine Keener ist wunderbar wie immer, Amanda Peet und Rebecca Hall zeigen, dass sie zu den talentiertesten Schauspielerinnen ihrer Generation gehören. Besonders herauszuheben ist Oliver Platt, der bis dato großteils kaum bedeutende Nebenrollen bekommen hat und nun sein vollstes Können preisgeben darf.
      Eine locker-leichte Komödie, die vor allem auf Grund der Charaktere doch als mehr angesehen werden darf. Nicole Holofceners Film ist tiefgründig und macht gleichzeitig Spaß.
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      17.02.2010
      16:45 Uhr