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66.4% Bewertung
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    Olympiade der Plattitüden

    Eine punktgenaue Darstellung einer Generation aus der Nostalgie-Kiste. Es ist das Lebensgefühl, das hier im Fokus steht. Planlos driftet man durch eine Welt voller Langeweile. Die wichtigste und immer wiederkehrende Frage ist ‘Gehen wir was trinken?‘ Das kann Zeit totschlagen bedeuten oder auch einen Schnellfick. Im Mittelpunkt stehen Roger Greenberg (s. Titel) (Ben Stiller) und Florence (Greta Gerwig). Genau wie die anderen Greenbergs z.B. Philip und Carol wurschteln sie sich so durch den Tag, verbreiten Plattheiten wie ‘Verletzte Menschen, verletzen Menschen‘. Dabei geht es immer nur um Party, Whiskey und Schnupfy, und gelegentlich ein Quicky. Das wird bei Roger und Florence eher ein ganz stiller, stümperhafter Versuch. Und wenn sie nichts zu tun haben, streiten sie sich über Lappalien oder Florence singt in einer Kneipe und treibt dadurch alle Katzen auf die Bäume. Damit noch etwas passiert will Florence abtreiben oder Roger spontan nach Australien. Jennifer Jason-Leigh hat für sich eine klitzekleine Rolle ins Drehbuch geschrieben, weil sie den Film auch noch mitproduziert hat. Sie scheint aber nicht so recht zu wissen, was sie da macht. Sie steht mit Brille in der Gegend rum wie Falschgeld. Und so plätschert der Film seicht dahin und am Ende ist einfach Schluss. Hätte auch schon früher sein können. Einer der schwächeren Streifen des Erfolgsduos Stiller bzw. Sandler, den Mainstream Trendsettern.
    Ja so war das wohl damals, wenn der Film Recht hat. Aber da hätte auch ein Kurzfilm genügt. Außerdem glaube ich, dass die damals pfiffiger drauf waren. Da hätten sich die beiden Drehbuchautoren schon ein paar unterhaltende Gags einfallen lassen dürfen. So ist es K.V.
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    22.02.2016
    18:22 Uhr
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    Greenberg

    Ben Stillers Versuch sich wieder einmal mit einem ernstere Film zu beweisen, scheitert leider ein wenig an den Charakteren. Die Geschichte über den neurotischen Ex-Musiker, der auf das Haus seines Bruder aufzupassen soll, kommt leider nie wirklich in Fahrt. Ein Drama, dass die Geschichte eines verlorenen Mitte 40ers erzählt, hat es schon mehrmals gegeben, jedoch auch in vielen Fällen durchaus besser. Ich bin zwar grundsätzlich immer sehr angetan von diesen Filmen und finde sich auch meist sehr gut inszeniert, bei Greenberg jedoch konnte ich einfach keine Empathie zu Greenberg oder einem der anderen Akteuren entwickeln. Alles in allem wirkte der Film für mich leider relativ leer uns ohne große Aussage.
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    15.11.2015
    23:30 Uhr
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    Mid-Life-Whatever

    Roger Greenberg, professioneller Nichtstuer, verbringt einige Tage in LA während sein Bruder auf Urlaub ist. Nachdem er den Kontakt zu alten Bekannten sucht, diese aber wenig Interesse zeigen, fokussiert er sich auf die Babysitterin seines Bruders, die glaubt hinter die Fassade des Roger Greenberg blicken zu können, auch wenn die restliche Welt ihn für ein A*schloch hält.

    Greenberg beschäftigt sich mit der Frage, was das Leben bedeuten soll, egal in welcher Situation man sich befindet. Mit interessanter Musikwahl beeindruckt der Film, der ansonsten eher ruhig und bedächtig seine Geschichte erzählt. Ben Stiller ist dieses Mal in einer sehr ungewohnten Rolle zu sehen und Greta Gerwin, auch wenn sie mir persönlich unsympathisch ist, üerzeugt als Mittzwanzigerin, die nicht weiß, was sie im Leben will.

    Interessante Abwechslung zur klassischen Abendunterhaltung.
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    24.06.2015
    23:10 Uhr
  • Bewertung

    New Yorker Yuppie rastet aus und geht nach LA zum Nichtstun

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2010
    Es ist dies der fünfte Spielfilm des Regisseurs Noah Baumbach. Der junge New Yorker ist bei den Filmstars ziemlich gefragt. Zuletzt hatten Nicole Kidman und Jennifer Jason-Leigh bereits mit ihm in „Margot At The Wedding“ gearbeitet, Leigh hat sich diesmal auch am Drehbuch beteiligt und eine kleine Rolle übernommen, der neue Star des Filmes ist aber Ben Stiller. Stiller gibt einen psychisch zusammengeklappten Typen, der sich nach einem Aufenthalt in einer Nervenklinik im Haus seines Bruders in Los Angeles wieder erholen soll, so lange dieser mit seiner Familien auf Urlaub in Asien weilt. Während Roger also dabei ist, so aktiv wie möglich nichts zu tun, trifft er auf die Angestellte der Familie Florence (Greta Gerwig), die in gewisser Hinsicht sehr viel mit ihm gemeinsam hat: Auch sie ist eine notorisch einsame Seele, die sich von einer Zufallsbekanntschaft zur nächsten schleppt und dabei aber nicht glücklich wird. Sie ist für die Familie der Greenbergs quasi rund um die Uhr verfügbar und bis zu einem gewissen Grad sogar froh darüber, denn so hat sie wenigstens etwas zu tun. Das Nichtstun ist also für die Handlung des Filmes konstitutiv, dem entsprechend verwundert es nicht weiter, dass er sich insgesamt (trotz zahlreicher punktuell sehr komischer Dialoge) als eher langweilig herausstellt. „Greenberg“ wirkt insgesamt wie das Film gewordene Paradoxon zwischen melancholischer Komödie und hochnäsiger Charakterstudie, das auf der einen Seite immer wieder für einen Augenblick oder zwei zu unterhalten weiß, die humorvolle Energie dann aber nicht mitnimmt, sondern an genau diesem Punkt liegen lässt. Das Resultat ist ein Film, der sich mit zunehmendem Fortschritt immer mehr hinzieht und in dem das Publikum die Augenblicke, in denen es herzhaft lachen musste, zu Gunsten der Leere, die er erzeugt, wenn das Licht wieder angeht, vergessen lässt.
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    14.02.2010
    23:39 Uhr
    • Bewertung

      Doing nothing.

      Ich persönlich erachte "Greenberg" als alles andere als langweilig. Der Film schafft es, die Balance zwischen Greenbergs langweiligem Leben und einer aberwitzig-ironischen Story so zu halten, dass es den Zuschauer packt. Hier ist das "nichts-tun", das Greenberg "eine Zeit lang" machen will, alles andere als nichts. Ganz nebenbei beherbergt der Film die bis dato beste Performance von Ben Stiller. Sein melancholisches Dasein lässt an einen jüngeren Bill Murray denken.
      Das einige Problem des Films, der ansonsten einen wunderbaren Rhythmus hat, ist, dass er gegen Ende hin zu wenig mutig ist. Die Charaktere machen nur sehr wenig Veränderung durch und dies mag der Hauptgrund sein, warum "Greenberg" lange nicht so sehr in Erinnerung bleiben wird wie beispielsweise "The Squid and the Whale".
      Nichtsdestotrotz ein Lebenszeichen der "Klasse von 99" (Anm.: ein Begriff, der von Alexander Payne geprägt wurde. Darunter sind u.a. Sofia Coppola, Wes Anderson, Spike Jonze... - die Filmemacher der, nach Katja Hettich, "melancholischen Komödie), welches sich sehen lässt.
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      15.02.2010
      08:35 Uhr