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    Messners Schicksalsberg

    „Nanga Parbat“ ist ein Bergsteiger-Film, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Auf einer dramatischen noch dazu. Der Film behandelt die tragische Expedition auf den über 8000 Meter hohen Berg im Himalaya-Gebiet, bei der Günther Messner, Bruder von Reinhold Messner, beim Abstieg vom Gipfel ums Leben kam. Diese Tragödie ist seit den 70er-Jahren immer wieder Mittelpunkt von Diskussionen und Streitigkeiten, da die Umstände des Todes nur vom überlebenden älteren Bruder Reinhold übermittelt wurde.

    Der Film stützt sich auf die Aussagen von Reinhold Messner, die er auch schon in mehreren Publikationen präsentierte. Somit liefert er keine neuen Erkenntnisse, bietet aber Neulingen im Bergsteiger-Metier eine gute Zusammenfassung der Ereignisse. Auf Messners Wunsch sollte der Film möglichst auf Fakten beruhen und keine großartigen zusätzlichen Handlungsbögen beinhalten. Doch dadurch erinnert das Ergebnis eher an einen Dokumentarfilm als an einen Spielfilm. Ein bisschen Feilen an der Erzählstruktur hätte dem Film sicher gut getan.

    Somit bleibt eine filmische Aufbereitung eines tragischen Schicksals mit teilweise gewaltigen Landschaftsaufnahmen, allerdings eher in Form einer „Universum“-Folge als einer Spielfilm-Version.
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    17.05.2015
    17:28 Uhr
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    Weiße Hamster

    Wenn eine Aneinanderreihung von bewegten Bildern ein Film ist, dann ist das Produkt von Joseph Vilsmaier einer. Wenn sich dahinter auch noch ein Sinn mit einer klaren Aussage oder die Intention des Regisseurs verbirgt, kann es ein guter Film sein. Das ist hier schon weniger der Fall. Der Tod und die genauen Umstände vom Tod des Messners Bruders Günther bleiben unklar. Darüber gab es doch seinerzeit einen riesigen Medienhype. Wollte oder konnte sich Vilsmaier hier nicht festlegen?
    Und wenn es schließlich dann auch noch zu einer gewissen Dramatik verbunden mit Tragik in einem Film kommt, kann das emotional packend und spannend sein. Diesbezüglich handelt es sich hier allerdings um eine Fehlanzeige. Die Kamera fängt lediglich wunderschöne Landschaftsbilder ein. Dabei geht aber leider der Progress der jeweiligen Lokalität verloren, in der sich die Bergsteiger befinden. Luftaufnahmen wechseln sich mit Aufnahmen aus dem Studio ab, man verliert im totalen Weiß den Überblick und fragt sich, ob die Jungs jetzt doch schon in Stückchen weiter oben sind oder ist es der Hamster-auf-der Rolle-Effekt?! Das einzig Bemerkenswerte ist dann noch der Gegensatz zwischen den Bergsteigern droben am Berg und der Leitung im Lager. Die drunten sind aber eine Mischung aus, Berg Fans, Neurotikern und Knalltüten. Dabei aber keineswegs spaßig.
    So fesselnd wie ein Teller Mus, nur kälter. K.V.
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    04.04.2012
    18:14 Uhr