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    Böser Cop

    All das, was eigentlich ein anständiger Mensch nicht tun sollte, hat Regisseur Abel Ferrara hier hineingepackt. Und dann auch noch auf einen Polizisten bezogen. Und der sollte solche Sachen schon gleich gar nicht machen: saufen, koksen, dealen, flotte Dreier, ertappte Diebe laufen lassen und die Beute einstreichen oder Landpomeranzen zu aufreizenden Mundbewegungen zwingen und dazu onanieren… Er agiert in einem rechtsfreien Raum, in dem es auch keinen Gott zu geben scheint.
    Bei der Aufklärung einer Vergewaltigung einer Nonne (Frankie Thorn) entwickelt sich der Film zu einem theologischen Seminar. Als Überleitung steht der Gekreuzigte mitten in einem Kirchenschiff und der böse Polizist will demütig seine durchbohrten Füße küssen, landet aber vor einer alten Frau.
    Und die Nonne verteidigt die Vergewaltiger ‘Sie haben sich doch nur genommen, was sie brauchten‘. Sie vergibt ihnen, er heult und fragt den Gekreuzigten ‘ Wo warst du?‘ Hilf mir!‘ Er winselt um Vergebung und macht doch weiter wie bisher: jenseits der Legalität. Bekifft und angetrunken torkelt der böse Polizist durch seine Ermittlungen bis zu seinem plötzlichen Ende. Keine (Er)Lösung, keine Rechtfertigung, vielleicht eine Bestrafung…Grausam!
    Nur Harvey Keitel als abstoßendes Beispiel lohnt sich wie immer. Erdrückender und abstoßender als andere Fassungen dieses Themas, weil grobkörniger und ungeschönt.
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    09.12.2013
    12:17 Uhr