Das ist bisher der schwächste Jim-Sheridan-Film trotz Starbesetzung. Ein symmetrisch aufgebautes Drehbuch verliert zusehends an Spannung. Tommy (Jake Gyllenhaal), der missratene Tunichtgut wird zum Stellvertreter/Nachfolger des Helden Sam (Tobey McGuire), der in Afghanistan abgeschossen/gefangen wurde. Seine an sich treue Ehefrau Grace (Natalie Portman) treibt es zwar nicht mit Tommy, doch Sam ist nach seiner wundersamen Rückkehr misstrauisch. Ganz abgesehen von Sams Fehlbesetzung (dem Dreikäsehoch kann man seine Heldentaten kaum glauben) versinkt der Film gegen Ende in einem schwülstigen Gefühlspool der übelsten Sorte. Der Zuschauer ist genervt von Sams Verschlossenheit und erst nach dessen längst fälligen Geständnis erleichtert. Da ist die eigene Bestrafung als Erklärung zu dürftig und die tränenerstickte Entschuldigung bei der Witwe des Kameraden etwas knapp geraten. Tommys Entwicklung vom Saulus zum Paulus wird stark vereinfacht auf Kindergeburtstag-Niveau geschildert (Hausrenovierung und Ersatzvater). Von den Personen aus dem Umfeld schaut Sams Vater (Sam Shepard) hilflos in die Familienrunde und Sams altkluge Töchter wirken unglaubwürdig mit Erkenntnissen zu denen die Erwachsenen offenbar nicht fähig sind. Allein Natalie Portman rettet das schauspielerische Niveau aus dem Keller der Vergessenheit. Immer wenn die Emotionen anfangen zu brodeln, ist meistens Schluss. Da reicht das bisschen Afghanistan-Lager nicht.
Eine durchsichtige Verbeugung vor Amerikas Kriegshelden und deren im Grunde stets treuen Ehefrauen. Spannungsarm, vorhersehbar, schlicht. Kein Vergleich mit dem Film von Susanna Bier.