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    Mord oder Totschlag

    Da hat sich Claude Chabrol von seinen frühen Krimis ganz schön weit entfernt. Dies ist kein echter Thriller. Eher eine komplexe Gesellschaftssatire, deren Hintergründe schwer nachvollziehbar sind. Es geht nicht so sehr um Mord oder Totschlag, sondern um die Abgehobenheit einer wohlhabenden, bürgerlichen Kaste, die sich nach außen abschirmt und alles, was nicht sein darf, wird geleugnet oder vertuscht. Mit Erstaunen nimmt man den unerwarteten Abspann auf und stellt fest, aha, so ist das eben. Trotz einiger unangenehmer Querschläger, geht das Leben so weiter für die Reichen und Schönen, die gelangweilt und mit Verdruss eigentlich ein erbärmliches Dasein fristen.
    Allein der Titel verweist auf Baudelaires Gedichtband. Mit dem Wissen im Hinterkopf kann man vermuten, dass die Blume des Bösen im Geheimen ewig weiterblüht. Für eine Satire nicht bissig genug, für einen Krimi zu flach und für eine gesellschaftliche Analyse zu oberflächlich. Es ergibt sich nichts Neues.
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    07.05.2010
    15:35 Uhr