Forum zu Amelia

2 Einträge
2 Bewertungen
62.5% Bewertung
  • Bewertung

    Über den Wolken

    Amelia Earhart ist sicher eine Figur, in der viel Potential für einen guten und spannenden Film steckt. Doch leider haben diese beiden Attribute nur Gültigkeit bei den Szenen, in denen auch ein Flugzeug beteiligt ist. Die Atlantik-Überquerungen oder der Unfall beim Startversuch zu Amelias geplanter Weltumrundung lassen einen schon etwas mitfiebern. Die dargestellten Ängste aller Beteiligten und die zu dieser Zeit noch erheblichen technischen Einschränkungen in der Navigation und Kommunikation machen die Gefährlichkeit dieser Unternehmungen damals begreifbar. So stimmt es dann einen schon etwas traurig, wenn der Traum einer großen Flugpionierin aufgrund technischer Probleme (Funk teilweise ausgefallen, Insel möglicherweise falsch in der Karte verzeichnet) zerplatzt.

    Leider spielt sich nicht der ganze Film in der Luft ab. Die „Füllszenen“ am Boden, die das soziale Leben Amelias mit ihrem Manager/Freund/Ehemann George Putnam (Richard Gere) zeigen, sind leider eher uninteressant geraten. Es werden zwar viele Punkte angeschnitten (Feminismus, Vermarktung einer Heldin, Affäre), doch nur sehr oberflächlich und ohne irgendwelche Emotionen zu erzeugen. Es scheint, als dienen diese Szenen nur zur Überbrückung bis zum nächsten Flugabenteuer.

    Hilary Swank spielt bemüht, aber es gelingt ihr leider nicht eine wirkliche Bindung zum Zuseher aufzubauen. Richard Gere, ihr Film-Ehemann, wird hier nicht wirklich gefordert und bleibt eher unauffällig. Bis auf die Hochzeitsszene, bei der er eine gelungene Anspielung auf einen früheren Film von ihm bringt („Die Braut, die sich nicht traut“).

    Ein bemühter Film, der leider das mögliche Potential der zentralen Filmfigur bei weitem nicht ausschöpft.
    schifferl_8ecab76654.jpg
    06.03.2015
    16:04 Uhr
  • Bewertung

    Fliegen, was das Zeug hält

    Glaubt man diesem Film, so hatte Amelia Earhart nur eines im Sinne: Fliegen. Lange, bevor Frauen in dieser Disziplin überhaupt tätig sein durften, setzte sie ihren Dickschädel durch und flog, was das Zeug hält: über den Atlantik, alleine über den Atlantik und schließlich um die ganze Welt. Ihr Privatleben an der Seite ihres Managers verlief anscheinend ein wenig unstet und kam in mancherlei Weise zu kurz. So auch die Handlung des Filmes: abseits toller Luftaufnahmen und spannenden Bangens, ob sie ihr Zeitl noch mit dem letzten Tropfen Sprit erreichen wird, bleibt eine wirkliche Handlung, die die Zuschauer davon bewahrt, einzuschlafen, auf der Strecke. Hilary Swank gibt die knochige, männliche Flugemanze überzeugend, aber ohne Charme.
    uncut_profilbild_558ce708a7.jpg
    13.04.2010
    14:41 Uhr