Forum zu #9

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    Düsteres Puppenspiel

    Hinter diesem harmlosen Namen versteckt sich ein etwas anderer Animationsfilm. Die Kurzfilm-Variante davon war 2006 für den Oscar nominiert und daraufhin griff Tim Burton dem Regisseur Shane Acker unter die Arme und half als Produzent bei der Umsetzung der Lang-Version. Das Ergebnis kann sich sehen lassen – allerdings nicht für Kinderaugen. Waren schon Burtons Animationsfilme eher düster und nicht unbedingt für das junge Publikum geeignet, so ist dieser erst recht nichts für die Kleinen.

    In einer zerstörten Welt werden die Zuseher zusammen mit merkwürdigen kleinen Puppenwesen auf eine Entdeckungsreise geschickt. In all dem Schutt und Gerümpel lauern zudem auch noch viele Gefahren. Fantastische Monster-Roboter greifen an, eben neu gefundene Puppen-Kameraden werden verschleppt und zu allem Überfluss wird auch noch eine große Zerstörungs-Maschine in Gang gesetzt. All dies wird in düsteren Farben und mit dröhnenden Soundeffekten präsentiert. Visuell ist dies schon sehr beeindruckend, wenngleich es nicht den Detailierungsgrad beispielsweise einer Pixar-Produktion erreicht.

    „#9“ lässt einen im ersten Moment tatsächlich an Tim Burton denken. Ähnlich wie bei seinen Animations-Ausflügen ist dieses Abenteuer eher auf der dunklen Seite angesiedelt. Dieser Aspekt macht den Film für ein anderes Zielpublikum interessant. Da er aufgrund der Handlung und der Darstellungen für die sehr jungen Zuseher nicht geeignet ist, können etwas Ältere ruhig einen Blick riskieren. Die Handlung an sich wird wahrscheinlich niemanden wirklich vom Hocker hauen, aber vielleicht die ungewohnt düstere Animation.
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    19.07.2015
    15:19 Uhr
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    #9 (Blu-Ray)

    In einer menschenleeren, nach einem Krieg völlig zerstörten Welt erwacht eine Stoffpuppe zum Leben. An ihrem Rücken befindet sich eine große Nummer 9 und neben ihr liegt ein offensichtlich unter qualvollen Umständen verstorbener Wissenschafter. 9, ausgestattet mit der neugierigen Seele eines kleinen Jungen, macht sich auf die Reise durch die trostlose, dunkle Stadt. Bald trifft er auf gnadenlose, alles vernichtende Maschinenwesen, und stößt auf der Flucht auf weitere Puppen. Allesamt tragen sie eine Nummer am Rücken. Nummer 1, sinngemäß der Älteste unter ihnen, zeigt diktatorische Züge und verschanzt sich mit seiner kleinen Armee in einem abgeschotteten Gebäude, um nicht tagtäglich der Gewalt der Maschinen ausgesetzt zu sein. Doch nicht alle wollen diesem System beiwohnen, und so schließt sich 9, der wissen möchte, wie es zu der Apokalypse kam, den wenigen Puppen, die sich Nummer 1 widersetzen und nun in Freiheit leben, an. Die sichere Deckung haben sie damit zwar verlassen, dem Geheimnis dieser grausamen Welt kommen sie dadurch jedoch näher. Um Antworten zu bekommen, gehen sie sogar offensiv gegen die Maschinen vor.

    Die Entwicklung der Geschichte erinnert an „Terminator“, in dem sich Regierungen ebenfalls auf eigenständige, computergesteuerte Kriegsmaschinerien verlassen, und die Menschen nur mehr als Zuseher agieren können, als diese außer Kontrolle geraten und sich gegen die ihnen ausgesetzte Menschheit richten. Shane Acker gelang mit „#9“ ein beeindruckender Animationsfilm, der selbst im überaus starken Filmjahr 2009 (Mary & Max, Fantastic Mr. Fox, Oben) zu begeistern weiß. Wie die FSK-Freigabe bereits verrät, ist Shane Ackers Langfilmdebut keinesfalls als Kinderfilm einzustufen, viel zu düster, trostlos und brutal wirkt die großartig in Szene gesetzte, zerstörte Landschaft, in der sich die mit viel Gefühl zum Leben erweckten Puppen behaupten müssen.
    Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
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    15.09.2010
    16:59 Uhr