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    Dennis der Drachentöter

    Diese parodistische Farce von Monty Pythons Mitglied Terry Gilliam ist quasi die Fortsetzung der Ritter der Kokosnuss. Der Film beginnt mit einem kurzen Auszug aus dem namensgebenden Gedicht von Lewis Carroll, von dem man meistens nur die Alice im Wunderland kennt. In einfallsreichen Lautmalereien und Kofferworten wird nicht leicht nachvollziehbarer Unsinn erzählt. Im Original wird aber auch aus zwei Wörtern ein neues gebildet z. B. wenn Dennis nach vollbrachter Heldentat triumphierend mit dem Kopf des Ungeheuers nach Hause reitet:‘...he left it dead and with its head he went gallumphing back.‘ Lewis hat aus galoppieren und triumphierend ein neues Verb geschaffen.
    Es ist das Märchen vom Drachentöter Dennis Cooper (Michael Palin), seines Zeichens Küfer, der in die Welt hinauszieht und am Ende die Hand der Königstochter bekommt, obwohl er eigentlich die überaus dralle Griselda (Annette Badland) liebt.
    Wir sind im dunklen Mittelalter, das in Blut und Schmutz zu versinken droht. Adel und Pöbel leben nebeneinander her. Die vornehme Gesellschaft reist in Sänften. Beim Turnier (Versprecher mit Naturtier) werden die Zuschauer, besonders der König, Bruno der Fragwürdige (Max Wall), Enkel von Franz dem Eingeschrumpelten, samt seiner Tochter (Deborah Fallender) mit Blut abgeduscht, Bettlern fehlt schon mal ein Fuß und zur Abwechslung gibt es ein Versteckspiel in voller Ritterrüstung. Beim urinieren kann es passieren, dass man den weiter unten Liegenden nass macht und ein ordentlicher Schwerthieb belegt das klassische Uhland-Zitat ‘zur Rechten wie zur Linken sieht man einen halben Ritter sinken‘.
    Natürlich kriegt Dennis am Ende die Prinzessin, die keineswegs prüde aber nicht sehr helle ist zur Gemahlin, nachdem er den Drachen Jabberwocky erlegt hat. Das geschieht in echt Zeit mit wackeligen Gummilanzen wie in den 70 Jahren üblich.
    Es ist ein Horror Schocker mit ewig viel Klamauk der an den Grenzen des guten Geschmacks nicht immer Halt macht. So sind sie halt die Monty Pythons.
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    12.01.2020
    19:14 Uhr
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    Wer's braucht...

    Lewis Carrolls berühmtes und mysteriöses Monster aus der "Alice im Wunderland"-Fortsetzung "Alice hinter den Spiegeln" als Anregung für einen Monty Python-Klamaukfilm? Warum nicht. Teils ist der Film ja ganz witzig und nicht unoriginell geraten. Letztlich können die über 1,5 Stunden laufenden vielfach makaberen und auch zynischen Witzeleien im typischen Monty Python-Stil den äußerlich vorhandenen Bezug zu Lewis Carroll über die Oberfläche hinaus jedoch nicht wirklich rechtfertigen. Das muss einen natürlich nicht stören. Und Terry Gilliam, der sein späteres grauenhaftes Werk "Tideland" an einem mindestens ebenso fragwürdigen Carroll-Bezug aufgehängt hat, schon gar nicht.
    21.11.2009
    11:15 Uhr