Wir schreiben dass Jahr 2010, zahlt es sich für uns Menschen überhaupt aus über 2012 hinaus zu planen? Laut einer Maya-Zeitrechnung endet die Welt, wie sie uns bekannt ist, am 21.12.2012, wie das passiert, geht aus keinem der Maya-Funde hervor, das lässt natürlich Spielraum für Apokalypse-Theoretiker. Eigentlich wollte Roland Emmerich die Geschichte von Noahs Arche neu erzählen, doch stieß er bei der Recherche des Öfteren auf die Zahl 2012 und entschied sich es vorher noch einmal ordentlich krachen zu lassen, aber richtig ordentlich.
2009 macht der Wissenschaftler Adrian Helmsley (Chiwetel Ejiofor) eine folgenschwere Entdeckung: Massive Sonneneruptionen heizen den Erdkern extrem auf und sorgen dafür, dass auf der Oberfläche kein Stein auf dem anderen bleiben wird, riesige Vulkanausbrüche, monströse Erdbeben und Tsunamis, die Kontinente verschlucken. Als die Zeit 3 Jahre später gekommen ist, wird der Katastrophenplan, den Helmsley erstellt hat, in Kraft gesetzt. Mittendrin versucht der gescheiterte Autor und unverbesserliche Optimist Jackson Curtis (John Cusack) mit samt seiner Familie inklusive neuem Ehemann seiner Ex-Frau vor dem Weltuntergang zu flüchten.
Was soll jetzt noch kommen, nach „2012“ wird es wohl länger keinen Katastrophenfilm mehr geben, Roland Emmerich jedenfalls hat seinen Aussagen nach, jetzt einmal genug vom Weltuntergang und widmet sich anderen Themen. Und tatsächlich muss man sagen, hier gibt es nichts mehr hinzuzufügen, noch effektvoller kann die Welt kaum mehr zerstört werden. Was Emmerich und sein CGI-Team hier auf die Beine stellen ist schlicht und ergreifend umwerfend. Die Hetzjagd durch das zerfallende Los Angeles allein bietet schon Bilder für die Ewigkeit. Technisch gesehen, brilliert der Film und stellt alles bisher Gesehene in den Schatten.
Die Schwächen liegen erwartungsgemäß beim Drehbuch, das die Schauspieler leider nicht sehr fordert und zum Finish hin einiges an Potenzial verschenkt, das Loblied auf traditionelle Familienwerte hat einen bitteren Nachgeschmack, außerdem bleibt uns einiges an Pathos nicht erspart. Positiv erwähnt müssen aber die vorhandene Selbstironie und das heftige Augenzwinkern vor allem zu Beginn werden.
Wer es schafft die pathosgetränkten Teile auszublenden und über andere inhaltliche Schwächen hinwegzusehen kann jedoch bestens von überwältigenden Bildern und gelegentlich gelungenen Scherzen unterhalten werden.
Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen