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    König der Ausbrecher

    Ein spannender Krimi, der in seiner prallen Action bewusst als Zweiteiler angelegt ist. Und keine laue Szenen zulässt. Er nimmt das Ende vorweg, ohne den Ausgang zu zeigen. Eigentlich Stoff für vier Filme: das übliche Gangstermilieu, in dem das Gesetz des Dschungels gilt und die oberste Maxime Respekt heißt. Dann ein Gefängnisfilm mit den üblichen Ausbruchsversuchen und Seitenhieben auf den Strafvollzug. Gefolgt von einer Gerichtsverhandlung, bei der Korruption im Spiel ist. Und schließlich ein Spiel mit der Presse zur Imagepflege des inzwischen berühmt berüchtigten Königs der Ausbrecher. Als Zugabe kommt noch ein Touch von Bonny und Clyde hinzu. Wir verfolgen diese Gangsterkarriere, die Vincent Cassel grandios darstellt, und sind einfach gepackt von der überaus interessanten Handlungsfülle, in der brutale Gewaltszenen (auch gegen Frauen) wohl dosiert sind und die viele überraschende Wendungen aufweist. Es gibt aber auch noch Platz für Emotionen (Mesrine zu seinem Vater oder zu seiner kleinen Tochter) und er hat einen Hang zu philosophieren mit Anlehnung an die rote Terrorszene. Diese Komplexität einer Person zeigt, dass Gangster auch Menschen sind, die nur anders ticken, wie immer durch eigene Erfahrungen geprägt. Das Hochgefühl dieses redegewandten, sympathischen Gauners unterstreichen Ohrwürmer von der Piaff und Tammy Wynette. Sehenswert!
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    16.06.2011
    20:09 Uhr