Forum zu Enter the Void

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    Enter the Void (Blu-Ray)

    Tokio. In eyes Victor. Der Drogensüchtige begibt sich, um einen Drogendeal abzuwickeln, in den Club „Void“, wo ihn die Polizei bereits erwartet. Als er in das Klo flüchtet, um dort die Drogen runterzuspülen, wird er von den Polizisten erschossen. Victor stirbt. Die Kamera entfesselt sich von seinen Augen, doch Victors Seele lebt weiter und schaut sich, zumeist aus der Vogelperspektive, an, wie sein Tod das Leben seine Mitmenschen verändert.

    So lässt sich der Inhalt von „Enter the Void“ vereinfacht zusammenfassen. Die Kamera ist den Film hinweg stark verbunden mit dem subjektiven Blick Victors, zuerst im Sinne eines durchgehenden Point-of-View-Shots und nach seinem Tod lassen sich die langen Kamerafahrten durch die Häuser Tokios gleichsetzen mit dem Blick seiner Seele. Schon die psychedelischen Anfangscredits, die mit lauter Musik bunt blinkend extrem schnell daherkommen, zeigen, in was für eine Richtung sich der Film stilistisch bewegt. Insgesamt lässt man sich bei „Enter the Void“ als Zuschauer sowieso auf einen Trip ein, nur – und hier kommt die für mich wahrscheinlich größte Schwäche des Filmes – die Laufzeit des Trips ist kürzer, wie die des 161 Minuten langen Filmes. Gegen Ende von „Enter the Void“ hat man sich vielleicht schon zu sehr an die Stilistik gewöhnt oder ist schon zu überreizt um die Geschehnisse auf dem Bildschirm bzw. der Leinwand mehr schätzen zu können. Nichtsdestoweniger ist es gut gelungen einen Drogenrausch in die Sprache des Filmes, die da Bild und Ton wäre, umzusetzen.

    Gaspar Noé hat sich mit „Enter the Void“ auch kein Blatt vor den Mund genommen. Von expliziten Sexszenen bis zu einer Abtreibung, wird alles ohne viel Umschweife vor der Kamera gezeigt. Dies zieht sich durch den Film, ist allerdings in sich stimmig und zu keinem Zeitpunkt unpassend. Trotz kleiner Schwächen der Story und der Länge ist „Enter the Void“ in seiner Form ein innovativer, noch nie da gewesener Film, der glaubwürdig die Geschichte einer Drogenszene zeigt und sich damit zu keinem Zeitpunkt lächerlich macht oder damit nur kontrovers sein will.
    Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
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    12.09.2011
    22:36 Uhr