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    schule des lebens

    malik (tahar rahim, sehr authentisch), gerade mal erwachsen geworden, wird zu einer mehrjährigen haftstrafe verurteilt – und nutzt die zeit im gefängnis, nicht nur lesen und schreiben, sondern auch die regeln der (knast)gesellschaft kennen zu lernen und für sich arbeiten zu lassen: der unsichere außenseiter (als franzose maghrebinischer abstammung weder von den korsen noch von den arabern als einer der ihren anerkannt) gewinnt peu à peu das vertrauen des gefängnispaten césar luciano (niels arestup), aus angst und überlebensinstinkt wird aber bald geschäftssinn, täuschen, tarnen und spionieren werden zur alltäglichen routine. doch für immer lucianos "laufbursche, zirkushund und dienerin" zu bleiben, ist nicht nach seinem geschmack: still und intrigant baut er seine eigene gefolgschaft auf. der passende song zum abspann: brechts moritat von mackie messer...

    audiards fünfter film bietet sehr realistisch erscheinende, fast lakonisch erzählte szenen von gewalt und unterwerfung, korruption und der ungehinderten, unbehinderten kriminellen geschäftemacherei aus dem knast heraus – und dazu die bildungsgeschichte eines jungen straffälligen, der erst durch diese "lebensschule" seine wahre (kriminelle) bestimmung kennenlernt. "perverserweise eine erfolgsstory", wie der kritiker der "welt" treffend bemerkt – aber leider auch alltag im strafvollzug.

    fazit: ein hoch gelobter und vielfach ausgezeichneter film, von der kritik wird begeistert auf "das gefängnis als metapher der gesellschaft" verwiesen – für mich ist ein prophet die bebilderung von eh-schon-wissen, und emotional wenig berührend.
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    05.05.2015
    23:51 Uhr
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    6 Jahre

    Trotz der 6 Jahre im Film und 152 Minuten auf der Sitzbank vergeht die Zeit wie im Flug. Der Film hätte sich auch nur über eine Zeitspanne von 3 Jahren ziehen können, und es wäre dem Zuseher nicht aufgefallen. Letztlich bei der Veränderung unseres Hauptcharakters Malik bemerkt man eine persönliche Veränderung, schließlich entwickelt er sich von einem 19 jährigen zu einem 25 jährigen. Die Geschichte ist interessant und wirkt nicht langweilig. Man wartet lediglich auf den großen Supergau. Natürlich gibt es einige Höhepunkte im Film, jedoch fragt man sich beim Abspann, ob es das nun schließlich gewesen sein soll.
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    15.04.2011
    11:57 Uhr