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  • Bewertung

    Hanekes (bisher) größter Film

    Mit "Das weiße Band" ist dem etwas kauzig wirkenden Auteur Michael Haneke in Drehbuch und Regie eine absolute Großtat ausgekommen, die nicht nur in getragenem Ton und schönen Schwarz-Weiß-Bildern eine spannende Geschichte erzählt, sondern dabei auch noch die großen Themen Tod, Schuld, Religion, Faschismus verhandelt. Da kann man nur den Hut ziehen.
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    17.01.2015
    17:21 Uhr
  • Bewertung

    Eine Kindergeschichte

    Für das Psychogramm einer Gesellschaft vor dem 1. Weltkrieg hat sich Michael Haneke ein fiktives Dorf ausgedacht. Hier herrschen die alten Männer gestützt auf den rigiden Protestantismus (‘Schwarze Pädagogik) mit Prügel für Zucht und Ordnung, eiskalt, autoritär und menschenverachtend. Unter ihnen rangieren die Frauen, die doppelten Verlierer: als Frau und Mutter. Ganz unten auf der Skala befinden sich die Kinder. Sie leiden am meisten. Als stille Revolte und als perverser Racheakt verüben sie Gräueltaten, die nie aufgeklärt werden. Dabei wird klar, dass die alten Männer die wahren Schuldigen sind. Aus dem großartigen Ensemble möchte ich nur den Pastor Burghart Klaußner und Susanne Lothar als Hebamme hervorheben. Sie sind der Kern dieser Tragödie. Hier wird die emotionale Schmerzgrenze weit überschritten.
    Die schauspielerische Krone gehört aber den Kindern. Sie verdeutlichen das Leiden und den Schmerz so sehr, dass es den Zuschauer mitten ins Herz trifft. Auch wenn es keine Rechtfertigung für ihre Untaten gibt, so verständlich sind sie als Ventil. Einziger Lichtblick unter all den ‘menschlichen Ungeheuern ‘ ist der Lehrer (Christian Friedel) und Eva (Leonie Benesch) seine Verlobte. Sie verbindet völlig ungewöhnlich eine zarte Liebe.
    Die s/w Bilder oft mit leichter Überbelichtung verschärfen den Kontrast in der Bildaussage und durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges deutet er an, dass hier die Grundlage für den Nationalsozialismus liegen könnten
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    16.05.2013
    13:08 Uhr
  • ausgezeichnet!

    und das nicht umsonst. beklemmend und perfekt dargestellt! haneke auf 180, wunderbar!!
    19.03.2013
    13:16 Uhr
  • Bewertung

    Ausflug in die Vergangenheit

    Trotz der schwarz-weiß Darstellung ein gelungenes Werk. Die Schauspieler bringen einen dazu sich regelrecht in die damalige Zeit zu versetzen.
    Der Film ist langsam und lebt hauptsächlich von den Stimmungen, aber dennoch ist der Film nicht langweilig. Ganz im Gegenteil und das am eine des Films keine Lösung angeboten wird, ist nur konsequent. Ein fabelhaftes Werk das jetzt schon Charakter zum Klassiker hat.
    18.05.2010
    17:42 Uhr
  • Bewertung

    Das weiße Band

    Mein erster Eindruck war eher ein Werk Lars Von Triers zu sehen, und nicht den neuen Film von Michael Haneke. Die Erzählstruktur gleicht einem „Dogville“ oder „Manderlay“, doch dadurch, dass Haneke keinen unbeteiligten Erzähler, sondern einen seiner Hauptdarsteller die Geschehnisse erklären lässt, ist der Zuseher noch näher an den Protagonisten. Der Herr Baron, gefürchtet und geachtet von den Bauern, da sie finanziell abhängig sind, ist neben dem Herrn Pfarrer und dem Herrn Doktor das Oberhaupt des Dorfes. Sympathie kann man für keinen dieser Herren empfinden. Der Baron genießt die Macht, die er über ein ganzes Dorf ausübt, und so gibt es natürlich zahlreiche Neider, die zum Beispiel seinen Sohn misshandeln, oder eine seiner Scheunen niederbrennen. Der protestantische Pfarrer, der seine Kinder bei Ungehorsam mit der Rute züchtigt, und ihnen ein weißes Band als Zeichen der Unschuld um den Arm bindet während er seinen ältesten Sohn nachts ans Bett festbindet, damit dieser nicht seine körperlichen Bedürfnissen befriedigt, kann wohl auch nicht als liebender Vater bezeichnet werden. Doch der Herr Doktor weiß noch eines draufzusetzen. Seine Frau ist schon vor Jahren gestorben, so benutzt er seine damalige Geliebte, die Hebamme des Dorfes, als Haushälterin, Arztpraxisgehilfin und Haushure. Das obwohl er sie verabscheut und hasst, und ihr dies bei jeder Gelegenheit auch zu verstehen gibt. Frauen haben zu dieser Zeit aber kaum Möglichkeiten, aus dieser von Männern beherrschten, stumpfsinnigen Welt zu fliehen, und da die Hebamme auch noch einen vermutlich vom Doktor gezeugten behinderten Sohn pflegt, dem später von Unbekannten die Augen ausgestochen werden, sind ihr die Hände gebunden, denn der Hausherr sorgt zumindest finanziell für die Familie. Die älteste Tochter des Herrn Doktor ist das einzige Kind, welches nicht „Herr Vater“, sondern „Papa“ sagt. Was zunächst wie eine für unsere Zeit recht normale Vater-Kind-Beziehung wirkt, stellt sich später als widerwärtiger Missbrauchsfall heraus. Um als Zuseher nicht in Fassungslosigkeit zu versinken, wird die Geschichte aus der Sicht des jungen Dorflehrers erzählt. Zwischen ihm und dem Kindermädchen des Herrn Baron entwickelt sich langsam eine aufrechte Liebe, die für kurze Zeit der brutalen Geschichte durchaus schöne Momente verleiht. Als der Lehrer den zahlreichen Schuldigen für die schrecklichen Taten im Dorf immer näher zu kommen scheint, und er dem Herrn Pfarrer seine Theorien offenbart, wird dem Lehrer jedoch gedroht und Verschwiegenheit befohlen. Gegen eine ganze Gesellschaft, die von Vorurteilen und Hass geprägt ist, kann ein einzelner Mann eben nichts ausrichten, und so gibt es bei „Das weiße Band“ neben dem nicht eindeutigen Beginn, auch keinen mit Erklärungen aufwartenden Schluss, es ist ein Sittengemälde, ein Einblick in einen Mikrokosmos menschlicher Abgründe. Der Film könnte durchaus als Psychothriller vermarktet werden, denn an Spannung und Atmosphäre fehlt es ihm an keiner Stelle. Einzig die Szene, in der ein Junge im Gespräch mit seiner großen Schwester die Bedeutung von Tod erfährt, wirkt gekünstelt und unpassend. Unübertroffen an Perversion und Verachtung wird die Auseinandersetzung zwischen Arzt und Hebamme in Erinnerung bleiben, denn was hier der Dame verbal in den Kopf geprügelt wird, hat so intensiv wohl noch in keinem Film zuvor Platz gefunden.
    Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
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    07.04.2010
    14:30 Uhr
  • Bewertung

    gut

    so toll aber auch wieder nicht. Ich hätte mir aufgrund der werbung im vorfeld mehr erwartet. aber ich denke, es fehlt der hintergrund. es ist ein drehbuch, mehr nicht. und das merkt man leider auch.
    27.03.2010
    14:58 Uhr
  • Bewertung

    Das Weisse Band

    Solche Filme sollte es mehr im Kino geben. Der Handlungsstrang ist leicht zu verfolgen, die kaum bis gar nicht vorhandene Filmmusik untermalt die Dramatik des Filmes und Schwarz-Weiss-Filme sind sowieso die Klassiker schlechthin. Die "Beklemmung", welche der Film hervorruft regt auch gleichzeitung zum Nachdenken an.
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    18.03.2010
    17:28 Uhr
  • White Ribbon

    Ein etwas untypischer Film von Haneke aber gleichzeitig ein Meisterstück. Über diesen Film soll man sich seine Gedanken machen..
    15.03.2010
    13:22 Uhr
  • Bewertung

    gemischte gefühle

    der film ist ohne frage ein meisterwerk, allerdings ließ er mich und so manchen anderen kinobesucher mit gemischten gefühlen nach hause gehen.

    doch das ist ein großes lob für den filmemacher selbst, denn es handelt sich um einen film der zum nachdenken und zur außeinandersetzung mit dem thema anrregt.

    sehr empfehlenswert, allerinds nicht unbedingt leicht zu "verdauen".
    23.01.2010
    12:50 Uhr
  • Bewertung

    Un-/Typischer Haneke

    Wer die Filme von Michael Haneke kennt, wird seinen Stil auch diesmal deutlich wiedererkennen, nach den 146 Minuten dann aber zweierlei Seltsames feststellen: erstens fühlten sich die 146 Minuten nicht länger, sondern kürzer an und zweitens entlässt Seine Durchlaucht des österreichischen Filmes das Publikum diesmal auch nachdenklich und betroffen zurück in sein Leben, nur mit dem Unterschied, dass es deutlich weniger unangenehm war, sich den Film anzusehen als vielleicht sonst. Nur ganz selten verweilt die Kamera in einer Szene minutenlang in der selben Position, der Erzähler aus dem Off, der gleichzeitig eine der Hauptfiguren des Filmes ist, macht es dem Publikum deutlich einfacher, sich mit einer Figur im Film zu identifizieren bzw. ist es dadurch an jenen Punkten, in denen der Film mit der von Michael Haneke gewohnten Direktheit ans Eingemachte geht, einfacher, das Erzählte zu verarbeiten. Stoff für Kopfschütteln, Nachdenklichkeit und Fassungslosigkeit bietet die Geschichte des kleinen deutschen Dorfes, wenige Monate vor dem 1. Weltkrieg allemal. Eine Spirale der Gewalt, die seit Generationen weitergegeben wurde, verstärkt sich zu einer unheilvollen Bedrohung voller Aggression und Frustration, die den Nährboden für die Ereignisse des 2. Weltkrieges bereitete. Auf den ersten Blick kommt dieser Film für Hanekes Verhältnisse ruhig und leise daher, bei näherer Betrachtung offenbart sich aber in jedem einzelnen Charakter seine Dramaturgie erster Klasse.
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    25.09.2009
    19:10 Uhr
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