8 Einträge
10 Bewertungen
71% Bewertung
  • Bewertung

    Der letzte Kuss

    Die Story an sich ist altbekannt und auch schon mehrmals erzählt, aber wie sie Almodovar entfaltet ist schon interessant. Außerdem kann er sich auf eine großartige Penelope Cruz stützen, die den ganzen Film trägt. Und als Sahnehäupchen gibt es am Ende noch den ironisch-komischen Ausschnitt der Endfassung eines Films, um den es die ganze Zeit geht. Wir sind in besagter Branche und verfolgen ein dramatisches Dreiecksverhältnis. Darin involviert sind der Regisseur (Lluis Homar), der Produzent (José Luis Gomez) und der alle überstrahlende Star Penelope Cruz. Wichtige Details werden unaufdringlich vorweggenommen, bis man ihre Bedeutung begreift. Die Leidenschaft ist der Motor der Beziehungen. Penny Cruz treibt es mit beiden Männern so heftig, dass es dem Kameramann schwindelig wird. Einmal aus Lust, einmal aus Pflicht. Das ist buchstäblich zum ’Kotzen’. Es entsteht nebenbei eine Doku, die mit anderen Texten unterlegt wird. Und dann menschelt es sehr: Enthüllungen, Verrat aus Rache und den angedeuteten fatalen Unfall nach einem Kuss. Almodovar kann gut erzählen und bringt dabei die menschliche Seite zum Klingen, auch wenn’s unerfreulich ist, ist es gut gemacht und allemal dramatisch. Aber davor hatte uns ja bereits der Titel gewarnt.
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    09.01.2012
    12:46 Uhr
  • Bewertung

    trotz almodóvar und penélope cruz eine "fade gschicht"

    darüber, dass herr almodóvar sein handwerk versteht, brauch ich kein wort verlieren. licht - aufnahme - kameraführung - schnitt - ton - stitmmung - alles perfekt inszeniert. penélope cruz ist in meinen augen ohnehin eine ausnahme-erscheinung und sie fasziniert mich jedesmal aufs neue! der film selbst hätte ein spannendes thema zu bieten. die umsetzung allerdings war das genaue gegenteil. ich hab im 1/4 stunden-takt auf die uhr gesehen - wie lange sich das ganz noch ziehen kann... ich fand es ziemlich langatmig und ums einfach zu sagen: FAD.
    26.08.2009
    11:30 Uhr
  • Bewertung

    Los Abrazos Rotos


    Jean-Luc Godard hat „Le Mepris“, Antonioni sein „Blow-Up“, Ridley Scott sein „Blade Runner“ und nun hat der Spanische Kultregisseur Pedro Almodóvar auch einen Film über das Bild an sich gemacht. Jedoch geht es in „Broken Embraces“ jedoch nicht nur um (Film-)Bilder: Intrige, Liebe, Verrat spielen bei Almodóvar sehr oft eine große Rolle. Hier sind diese Elemente gekonnt verpackt in einer schwarzen Komödie, die man ohne Zweifel als Neo-Film-Noir bezeichnen kann.

    Der Film spielt auf zwei Zeitebenen und erzählt die verwobene Geschichte eines Filmregisseurs und Drehbuchautors (unglaublich stark: Lluís Humar), der sich in die Lebensgefährtin seines Produzenten verliebt. Gespielt wird diese Femme Fatale von Oscar-Gewinnerin und Almodóvar-Muse Penélope Cruz, die hiermit wieder einmal beweist, dass sie bereits lange in der Oberliga spielt und da auch bleiben möchte.

    Neben einer dramaturgischen Anlehnung an den Film Noir finden sich unzählige kleine Filmzitate in diesem kleinen Meisterwerk. So zeigt eine der ersten Einstellungen ein Auge, in welchem sich eine Zeitung spiegelt, die umgeblättert wird. Es wirkt als würde die Zeitung dieses Auge „zerschneiden“. Somit macht Almodóvar nicht nur klar, dass es sich in seinem neuen Film um Bilder und das Sehen geht (schließlich lässt der eifersüchtige Produzent seine Lebensgefährtin durch seinen Sohn per Videokamera beschatten), sondern liefert zugleich eine subtile Referenz an die Eröffnungsszene in Dalí und Bunnuels Kultkurzfilm des Surrealismus „Un chien andalou“.

    In einer lobenswerten Kritik zu diesem Film muss natürlich der Humor ganz besonders herausgehoben werden. Einzigartige Charaktere, die mit sehr viel Selbsthumor an ihre Rollen herangegangen sind, machen den Film zu einem wahren Höchstgenuss.

    Auch wenn der Film sicherlich noch einwenig kürzer geschnitten ein besseres Tempo gehabt hätte, kommt in den 129 Minuten alles andere als Langweile auf!

    Höchst empfehlenswert und das nicht nur für Fans von Pedro Almodóvar.
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    13.08.2009
    23:59 Uhr
  • Bewertung

    Zumutung

    Ui, soo faad! Ich habe ja schon bessere und schlechtere Filme von Almodovar gesehen, aber noch nie einen langweiligen. Nun, heute war der Tag. Kunstvolle Bildkompositionen, die vielleicht ein Malerherz erfreuen könnten, wenn nicht jedes Gemälde mehr Geschichte erzählen würde als dieser Film. Bitte dringend stattdessen ein gutes Buch lesen oder von mir aus "G.I. Joe" schauen, aber diese manirierte Pseudo-Selbstreflexion ist absolut entbehrlich.
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    09.08.2009
    23:12 Uhr
  • Bewertung

    Zerrissene Umarmungen

    Och gottchen, bin gerade erst nach Hause gekommen und muss sofort bewerten. Also der Film ist erste Sahne, Miss Cruz passt meiner Meinung nach perfekt in die Rolle. Und für Dramen ist sie ja geschaffen. Der wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, hebt die "Spannung" - da ich wirklich kaum erwarten konnte, mehr & mehr über Magdalenas und Mateos Schicksal zu erfahren. Sehr gelungener Film, ich wollt schon gar nicht mehr aufstehen. :)
    Ich schwärm zwar so, aber 100 % werd ich doch nicht geben. Kann nicht genau sagen, was mich dann doch gestört hat.
    09.08.2009
    21:20 Uhr
  • Film in OV?

    Ich wollte fragen ob irgendjemand weiss ob der Film in OV gezeigt wird.
    In Rechbauerkino - Vorschau steht nichts von "Abrazos Rotos"

    Vielen Dank im Voraus!

    Beita
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    07.08.2009
    08:49 Uhr
  • Bewertung

    Broken Embraces

    Exklusiv für Uncut aus Cannes 2009
    Was verbindet man filmisch mit Spanien in den letzten 10 Jahren und auch davor? Pedro Almodovar ist die nicht sehr schwierige Antwort. Nach Meisterwerken wie ALLES UEBER MEINE MUTTER und SPRICH MIT IHR ist ihm erneut ein ausgezeichneter Beitrag im Hauptbewerb in Cannes gelungen, nämlich BROKEN EMBRACES (auf Deutsch übersetzt „Zerbrochene Umarmungen“).

    Auf 2 Zeitebenen wird der Film erzählt und pendelt zwischen der Gegenwart und 14 Jahren in der Vergangenheit und verlangt damit vom Zuschauer besondere Aufmerksamkeit um der nicht linearen Handlung folgen zu können. Harry Caine/Mateo (ist keine Mischung aus Harry und Leander Caine, sondern ebenfalls ein Pseudonym des Hauptdarstellers und das ist kein Scherz), ein ehemaliger Regisseur und jetziger Autor (Lluis Homar), hat trotz Erblindung weiterhin die Motivation mit Hilfe eines Assistenten Geschichten zu erzählen. Almodovar verbindet mehrere Handlungsstränge und fügt das Puzzle ganz langsam zusammen. Eine junge Dame (Cruz), die als Sekretärin bei einem sehr erfolgreichen Business Man (Jose Luis Gomez) arbeitet, verdient sich nebenbei als „Belle de Jour“ ein Zusatzgehalt, bis sie ihre Diente auch ihrem Arbeitgeber anbietet. Der alte Mann verliebt sich und will sie nie mehr wieder hergeben. Dabei erfüllt er ihren Wunsch einen Film als Schauspielerin zu produzieren. Während der Dreharbeiten verliebt sie sich jedoch in den Regisseur Mateo und umgekehrt. Der Sohn (Ruben Ochandiano) des eifersüchtigen und langsam durchdrehenden alten Mannes filmt die Dreharbeiten, die sein Vater mit Hilfe einer Lippendolmetscherin jeden Abend begutachtet. Nach dem Auffliegen der Affäre verschwindet das Liebespaar, jedoch rächt sich der betrogene und zutiefst verletzte Mann auf eine besonders gemeine Art – er lässt den gedrehten Film absichtlich schlecht zusammen schneiden, damit es ein künstlerischer Flop wird und hofft auf eine Rückkehr der 2 Verschwundenen. Damit jedoch beginnt erst die Tragödie.

    BROKEN EMBRACES ist ein echter Almodovar, der es versteht bewegende Geschichten zu erzählen und immer wieder daran erinnert, wie zerstörerisch Eifersucht sein kann, wie schön dagegen jedoch Liebe ist. Trotz der Tragödie geht das Leben weiter, das bedeutet, dass der „Directors Cut“ fertig gestellt werden muss!
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    19.05.2009
    23:59 Uhr
    • Bewertung

      Los abrazos rotos

      Dem kann ich mich voll anschließen. Ein schöne Anspielung fand ich übrigens, dass die Frau im Film, der im Film gedreht wurde ein mit Schlaftabletten versetztes Gazpacho für die Polizei macht: „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“.
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      20.05.2009
      10:19 Uhr