1 Eintrag
1 Bewertung
80% Bewertung
  • Bewertung

    Sebastiane

    Nackt, muskulös, an einen Pfahl gefesselt, von Pfeilen durchbohrt: Der heilige Sebastian. Japans Extrem-Autor Yukio Mishima hatte bei diesem Anblick seinen ersten Orgasmus, vertraut man seinem „Geständnis einer Maske“. Er sollte nicht der letzte sein, dem dieses Bildnis aus Eros und Thanatos mehr als nur bloße Darstellung katholischen Mystizismus’ war. Und so wundert’s auch nicht, wenn DEREK JARMAN, ganz Maler und Filmemacher, oder Filmemacher und Maler, das kann man halten wie man will, sich just an dieser Figur versuchte. Sie historisch wie künstlerisch dekonstruierte, zwischen erotischer Schwulen-Ikone und erstem unschuldigen Opfer des aufkommenden „Thatcherismus“ politisch manifestierte und, nebstbei, einen allerallerersten Blick auf jene Ästhetik zuließ, die er später in „Caravaggio“ oder „Edward II“ auf die ihm eigene Weise perfektionierte. Unbedingt sehenswert!
    Exklusiv für Uncut von MacGuffin Mehr zur DVD
    macguffin_e82d176bca.jpg
    02.04.2009
    13:47 Uhr