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2 Bewertungen
67.5% Bewertung
  • Bewertung

    Mein Einziger

    Nachdem sie ihn (Kevin Bacon) in flagranti erwischt hat, zieht sie (Renée Zellweger) mit ihren zwei fast erwachsenen Söhnen durch Amerika und sucht einen neuen Ehemann. So trifft sie in diesem munteren Roadmovie einen Bankrotteur, einen vom Militär, einen Säufer, einen Schizophrenen u.v.a. Die Auswahl an kaputten Typen scheint ebenso endlos wie die Fehlversuche. Die Zellweger kommt etwas affig daher, als ein Blondchen mit unerschütterlichem Optimismus mit Hang zum Größenwahn. Ihr Motto ‘ Alles wird gut.‘ Da sind die etwas zu alt gecasteten Jungs noch recht vernünftig. George (Logan Lerman) schafft es am Ende, sein Bruder Robbie (Mark Rendall) nicht. Eigentlich bleibt nur Mutter Zellweger unbelehrbar. Sie tuttelt so um sich selbst herum, dass einem schwindelig werden kann. Nur zwei Szenen – die letzte vor Dads Ableben - mit Altehemann Kevin Bacon ist gelungen. Da gleiten mal ganz kurz echte Emotionen hin und her. Und eine heftige Aussprache zwischen Mutter und George. Sie sagt ‘undankbarer Bengel‘, er nennt sie ‘miserable Mutter‘. Ohrfeige!
    Vor lauter oberflächlicher Action scheitert der Versuch etwas in die Tiefe zu gehen und anschaulicher zu werden. Vielleicht weil die Kamera dauerhaft an der Zellweger klebt und das Drehbuch den Vater zu stiefväterlich behandelt. Da überzeugt es nicht, wenn George am Ende einen Satz aus seiner kleinen Rolle in einem Western wiederholt ‘Ich will nicht mehr weglaufen‘ und Mutter Zellweger meint lapidar ‘Ich brauche keinen Ehemann mehr.‘ Oder sollte nur dokumentiert werden, wie aus George Devereaux der Schauspieler George Hamilton wurde? Mir war diese Dramödie etwas zu unausgegoren.
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    27.10.2014
    09:27 Uhr
  • Powerless

    Nachdem ich ganz knapp nicht mehr in die Vorstellung von „I Love Phillip Morris“ gekommen war und mein Alternativfilm „Moon“ am anderen Ende von Cannes gespielt wurde, fand ich glücklicherweise kurzfristig die Vorstellung dieses Films im „Star“-Kino. Glücklicherweise? Naja, bedingt. Denn was man schon von den französischen Eisenbahnen kennt, hat sich nun erstmals bis ins Kino ausgeweitet. Mitten in der Vorführung wurde diese abgebrochen, weil es keinen Strom mehr gab. Streik! Auch einige andere Kinos und ein gesamter Stadtteil von Cannes waren betroffen. Somit habe ich also nur die erste Hälfte des Films gesehen und werde ihn daher nicht bewerten. Soviel ich bis jetzt gesehen habe, ist der Film aber durchaus sehenswert. Ich hätte ihn mir wirlich gerne bis zum Ende angeschaut....
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    20.05.2009
    10:23 Uhr
  • Bewertung

    Ein Roadmovie voller Witz und Charme

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2009
    Es gibt sie noch: die Filme, die nicht nur hervorragend gemacht sind, sondern ihr Publikum bei allem Ernst der Geschichte, die erzählt wird, auf eine Reise mitnehmen, ohne dass man dabei merkt, wie die Zeit vergeht. Bei diesem Film ist es eine Reise zurück in die 1950er Jahre, wo in den USA zumindest offiziell die Welt noch in Ordnung war und eine Frau, die mit ihren beiden Söhnen alleine durchs Land fährt, etwas sehr Ungewöhnliches war. Das Ungewöhnliche der Geschichte von damals ist inzwischen für viele zu etwas Alltäglichem geworden. Vielleicht ist es auch deshalb so leicht, sich mit den Charakteren zu identifizieren. Auf jeden Fall macht es Renée Zellweger ihrem Publikum einfach, die Einladung zur Reise quer durch die USA gemeinsam mit Anne Deveraux und ihren beiden Söhnen Robbie und George zu unternehmen. Regisseur Richard Loncraine hat bereits vor 13 Jahren hier für seinen Film "Richard III." den silberen Bären erhalten und zeigt nun ein weiteres Mal, wie viel Gespür für das Wesentliche einer Geschichte in ihm steckt. Er führt seine Schauspieler mit einer humorvollen Leichtigkeit, trotz der langen Reise, die die Figuren im Film zurück legen, ist sein Film niemals langweilig. Rennee Zellweger spielt die Hauptrolle überzeugend und hält die richtige Balance zwischen der Naivität und Gutgläubigkeit, mit der Anne an ihr Leben herangeht und der nötigen Entschlossenheit, zu ihrer Entscheidung zu stehen und ihren Söhnen die Zukunft zu ermöglichen, die sie sich selber wünschen. Gut, dass es der Film in den Wettbewerb geschafft hat, er wäre nämlich beinahe nicht mehr aufgenommen worden, weil die Abgabefrist schon abgelaufen war. Regisseur Loncraine konnte Berlinale-Direktor Dieter Kosslick dann aber überzeugen, ihn doch aufzunehmen. Gut so, kann man nur sagen. Das Festival brauch nämlich neben den ganzen übrigen Dramen und Tragödien auch visuell und dramaturgisch sowie schauspielerisch überzeugende und unterhaltsame Filme. Eigentlich seltsam, dass die Hollywoodstudios den Film angeblich nicht drehen wollten und sich Loncraine anderswo um Geld für seinen Film anstellen musste. Vielleicht aber nicht seltsam, sondern typisch für Hollywood, wer weiß.
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    12.02.2009
    23:58 Uhr