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8 Bewertungen
70% Bewertung
  • Bewertung

    junior

    dubya als dumbya – frei nach dem motto "herr vergib ihm, denn sein poppy hatte ihn nicht genug lieb" zeichnet oliver stone bush 43 als einfältig-hedonistisches muttersöhnchen, das geschädigt durch seinen ernsthaften, fordernden, allzu rigiden vater gar nicht anders konnte als so zu werden wie eben... bush 43.

    der einst kritisch-bissige, oder zumindest nicht gerade dem mainstream-gedankengut verfallene oliver stone liefert hier ein braves, allzu gnädiges biopic ab, das episodenhaft die torkelei george walker bushs in das höchste staatsamt nachvollzieht: von seinen jugendsünden als säufer und arbeitsscheuer weiberheld bis zur wiedererweckung als frömmelndes vollzugsorgan des "größeren", himmlischen vaters.
    dass die ganze entourage – vom paternalistischen dick cheney über rummy, "wolfi" wolfowitz, dubyas "gehirn" und wahlkampfmentor karl rove bis zum instrumentalisierten george tenet – fleißig gezündelt hat, oder sich wie colin powell zum zwecke der kriegstreiberei hat einsacken lassen, bekommt nicht viel mehr narrativen stellenwert oder politisches gewicht als der berüchtigte "pretzel-incident", bei dem bush an einem verschluckten brezelstück fast erstickt wäre.

    fazit: wer sich ein bissel für amerikanische zeitgeschichte interessiert, wird keinerlei schwierigkeiten haben, episoden und personen richtig einzuordnen – einerseits weil (erfreulicherweise) durchwegs passende look-alikes für die wichtigsten akteure gecastet wurden, andrerseits weil der film nicht mehr inhalt bietet als bereits in den schlagzeilen breitgetreten wurde. hier wurde aber nicht nur eine chance auf eine kritische aufarbeitung des politischen erbes von george walker bush vertan – der "alte" oliver stone hätte wohl auch einen blick auf bush seniors vergangenheit in CIA und ölgeschäft riskiert...
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    09.02.2015
    21:29 Uhr
  • Bewertung

    W.

    Ja, ja, ja, wussten wir es nicht alle längst zur Genüge: George W. Bush Jr. war der dümmste US-Präsident seit George W. Bush Jr., sein Kabinett hätte jeden Mafia-Clan in punkto krimineller Energie locker ausgestochen und außerdem hat die ganze Bagage auch noch das quasihimmlische Kuschelparadies des Wutzi-Butzi-Schmusekaters Saddam Hussein bloß des schnöden Öles wegen bombardiert. Na gut, ein bisschen was ist ja auch dran. Aber ein bisschen was anderes eben auch, meint der beste Verschwörungsaufdecker seit OLIVER STONE, OLIVER STONE, und hat sein satirisches Präsi-Bashing W. - EIN MISSVERSTANDENES LEBEN dementsprechend nicht ganz so einseitig, wie erwartet, gestaltet. Bloß, wer war wieder mal Schuld am verpfuschten (und folgerichtig das Anderer verpfuschenden) Leben von „Georgy Porgy“ - ein knochenhartes, autoritäres Vatermonstrum mit gaaanz riesigen Fußstapfen. Irgendwie ohnehin nicht möglich, da reinzupassen. Ach ja, armer Mausepräsi! Schnief!
    Exklusiv für Uncut von MacGuffin Mehr zur DVD
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    02.04.2009
    13:27 Uhr
  • Bewertung

    Just weird!

    Also ich weiß nicht... was soll der Film darstellen? Eine Komödie ohne Pointen? Eine Satire ohne Biss? Eine Doku?

    Die meiste Zeit dachte ich, vor "Mars Attacks!" zu sitzen und Jack Nicholson sowie Glenn Close zuzusehen.

    Ein paar Lacher sind mir ausgekommen, aber nur weil George Bush als Kaugummikauender, Burgerfutternder, sexistischer Machos mit Cowboyhut dargestellt wird und seine Frau als Dummerchen

    Für mich nicht gelungen und mit mehreren Fragezeichen versehen!
    20.01.2009
    19:53 Uhr
  • Bewertung

    Charles Bronson im Oval Office

    Josh Brolin überzeugt wirklich in der Rolle des George W. Bush. Kaum erkennbar, dass das der gleiche Schauspieler ist wie in „No Country for Old Men“. Perfekt auf George W. gestyled geht er in der Rolle völlig auf. Die anderen Charaktere sind zwar teilweise relativ gut getroffen, wirken aber dennoch teilweise eher wie eine Karrikatur. Und der Film hat zwar einige Lacher, aber er ist dennoch keine Komödie. Der Film hat eben nichts mit der Fernsehserie „Hier kommt Bush“ zu tun ;). Oliver Stone versucht relativ ernsthaft das Leben des amerikanischen Noch-Präsidenten aufzuarbeiten. Ob alles genau so war wie er es darstellt? Weiß man nicht, aber könnte schon sein...

    Eine kleine Anekdote noch von der Europapremiere des Films beim London Film Festival: Josh Brolin gibt bereitwillig Autogramme an die wartenden Fans. Ein Zwischenruf kommt aus dem Publikum, wer er den sei? Josh Brolins trockene (aber nicht unfreundliche) Antwort: „Charles Bronson“!
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    03.11.2008
    00:03 Uhr
  • Bewertung

    Bye, bye, Bush?

    Zum Ende seiner Amtszeit wird "Dschordsch Dabbelju" nun vom großen Verschwörungstheorie-Meister Oliver Stone noch einmal ordentlich in die Fresse gehauen. Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Stone mit dem Republikaner im Präsidentenamt keine Freude hat. Was ihm bei "Nixon" großartig gelungen ist, nämlich die Abgründe der Persönlichkeit Nixons als von seiner Familie zum Erfolg Verdammten darzustellen, wird sich hier erst beweisen müssen. Darstellungen des noch bis Jänner 2009 amtierenden US-Präsidenten als Dumpfbacke, der sich fragt, wie er wohl in dieses weiße Haus gekommen ist, gibt es ja schon genug. Ich bin gespannt, was das Besondere dieses Films sein wird.
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    26.10.2008
    10:17 Uhr
    • Bewertung

      Mittel bis gut

      Für mich ist nach wie vor "Nixon" der spannendste der Oliver-Stone-Präsidentenfilme. Das mag an der besonderen Persönlichkeit Nixons liegen, deren Abgründigkeit sich perfekt eignet für einen spannenden Politthriller. Bei "W." zeigt sich die Abgründigkeit mehr in Form der Mittelmäßigkeit seiner Biographie und seiner verbitterten Versuche, seinen Vater stolz zu machen. Oliver Stone zeigt den scheidenden 43. US-Präsidenten als einen beinahe einfältigen Kerl, der für komplexe Probleme einfache Lösungen bevorzugte. Der Film ist im Vergleich zum Trailer beinahe zahm und verhalten geraten, in zahlreichen kleinen Rollen entdecken wir bekannte Gesichter, sowohl, was die Ähnlichkeit mit den realen Personen betrifft, als auch diverse bekannte Schauspieler, die hier wohl auf ihre Art mit der Politik des Präsidenten abrechnen wollen. So bleibt der Eindruck insgesamt eher verhalten, wenngleich deutlich oberhalb der Mittellinie als darunter.
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      19.01.2009
      10:28 Uhr
    • Bewertung

      Dem...

      schließe ich mich an.

      Nachdem was ich vorher gesehen und gehört habe (auch aus einem Stone-Interview) hatte ich mir gedacht, der Film gehe eher in Richtung einer bissigen Satire. Letztendlich ist aber alles relativ ernst, aber der (durchaus vorhandene) Zynismus mit der feinen Klinge geschrieben.

      Alles in allem interessant und sehenswert umgesetzt, wenn auch kein "ganz großer Stone" daraus geworden ist.
      19.01.2009
      11:22 Uhr