Forum zu Glaubensfrage

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83.1% Bewertung
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    Zweifel

    Die katholische Kirche hat es damit immer wieder in die Schlagzeilen geschafft. So ist das Thema ‘Missbrauch‘ immer wieder hoch aktuell. Die Medien berichteten von tatsächlichen, nachgewiesenen Fällen. Hier steht aber lediglich eine Vermutung der stock-konservativen, fundamentalistischen, lebensfeindlichen Schwester Alyosius im Mittelpunkt. Die spielt Meryl Streep beängstigend authentisch. Selten hat sie so voller Hass und versteckter Feindschaft dreingeblickt und gleichzeitig Verunsicherung mit Gewissheit und hehren Absichten verbunden. Sie erweckt anfangs Verärgerung und Ablehnung, später Mitleid. Ihr Gegenspieler ist der freundliche, hilfsbereite und herzensgute Pater Flynn (Philip Seymour Hoffman). Er hat nichts Verwerfliches getan, muss sich nur gegen die üble Verleumdung wehren. Erschwerend kommt noch hinzu, dass es ein farbiger Junge ist. Die Auseinandersetzung der beiden so unterschiedlichen Charaktere ist hohe Schauspielkunst und die Dialoge beackern das ganze Feld dieses so unerfreulichen Themas. Die berufliche Zukunft von Pater Flynn überrascht nicht. Nur die etwas zu kurz geratene, tränenreiche Einsicht von Schwester Aloysius kommt etwas unerwartet und wenig überzeugend. Da läuft schon der Abspann. Man muss einfach weiterdiskutieren.
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    15.04.2012
    19:31 Uhr
  • Bewertung

    Naja,

    also mal einen Film mit diesem Thema zu machen, fand ich eine hervorragende Idee. Wie meine Vorrednerin aber schon ganz treffend bemerkt hat, konnte man leider nicht sehr ins Detail gehen bzw. etwas darstellen, was am Schluss ein schlechtes Licht auf die Kirchengemeinde besonders den katholischen Glauben geworfen hätte.
    Dennoch sind Streep, Hofmann und all die anderen schauspielerisch ganz vorn dabei, aber das war eh von Anfang an klar. Profis wie sie in ihrem Fach halt sind.
    Dennoch fand ich den Film ein wenig langatmig. Er fängt ziemlich gut, spannend an und macht auch total Lust ihn weiterzuverfolgen. Leider hält diese Spannung nicht bis zum Ende an. Aber macht ja nix.
    Trotzdem mal was anderes mit einer ernsten Thematik. Gut so.
    19.02.2009
    16:15 Uhr
    • Bewertung

      Gar nichts ist bewiesen

      Genau das ist das Konzept der Geschichte! In Wahrheit wird gar nichts bewiesen, alles bleibt offen . Es hängt letztlich davon ab, wem man glaubt. Ab einem gewissen Punkt ist es egal, ob es Beweise gibt oder nicht, weil die Anschuldigung alleine einer Verurteilung gleichkommt. Ich fand den Film gerade deshalb so bemerkenswert.
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      25.09.2009
      19:40 Uhr
  • Bewertung

    dieser film regt einem zum nachdenken an!

    dass gerade ein film mit dieser thematik erscheint (und ein eher offenes ende lässt), ist der katholischen kirche vermutlich ein dorn im auge.
    trotzdem bietet dieser film großartige schauspielleistungen von ua. philip seymour hoffman, meryl streep oder amy adams.
    die story basiert auf einer sehr heiklen thematik, dem kindesmissbrauch innerhalb der kirche.
    wenn man den film ansieht, möchte man unbedingt herausfinden: ist es wirklich passiert oder bildet sich die schwester aloysius (meryl streep) bloß etwas ein? denn sie versucht es auch mit falschen spielchen den pfarrer Flynn zu vertreiben.
    leider lässt der film für mich ein etwas offenes ende, aber vermutlich hätte es dann probleme mit vatikan & co. gegeben, wenn der pfarrer als schuldig dargestellt wird (obwohl er das in gewisserweise am schluss auch wird)
    denn titel finde ich mit "glaubensfrage" nicht so sehr passend wie der englische Titel "Doubt", was ja soviel wie "Zweifel" bedeutet. Schließlich wird ja auch im film (der Predigt vom Pfarrer) vom Zweifel gesprochen.
    nun, auf alle fälle ist dieser film sehr sehenswert und absolut zu empfehlen!
    08.02.2009
    18:47 Uhr