Baz Luhrmans Filme haben bereits bisher das Publikum in zwei Lager gespalten: die einen mögen seinen Stil, die anderen finden, dass er einfach zu dick aufträgt. Ich zähle mich zu ersteren, die sein Faible für starke Visualisierungen mit intensiven Farben, die theatralische Inszenierung und für starke Gefühle teilen und davon auch nach fast 3 Stunden Film nicht genug bekommen haben. Diesmal setzt er auch noch eines drauf und würzt seine Geschichte über die "verlorene Generation" jener Mischlingskinder, die von Aborigines und Weißen gezeugt und von der englischen Regierung einem gnadenlosen Umerziehungsprogramm unterzogen wurden, mit einer spirituellen Komponente. Traumzeit, die eigene Geschichte und die persönliche Existenz, drei ganz zentrale Begriffe der Religion der Ureinwohner Australiens, werden zu prägenden Begriffen für die Geschichte, die Luhrman erzählt. "Australia" ist ein langer Film mit einem großen Erzählbogen, viel Gefühl und wunderschönen Landschaftsaufnahmen des faszinierenden Kontinents. Er hat mich beeindruckt und fasziniert, weit jenseits der eigentlichen Geschichte, die er erzählt.