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    Vaterland oder Tod

    Verständlich, dass im 1. Teil ihm noch Fidel Castro zur Seite steht, der charismatische Führer, während Che der intellektuelle Kopf der Revolution, ihr Sprachrohr und ihr Symbol war. Wir sehen die erfolgreiche kubanische Revolution mit Agrarreform (‘Das Land gehört dem, der es bearbeitet.‘) und Bildungsoffensive. Es geht vom Dschungelkrieg zum Häuserkampf. Im Gegensatz zum 2. Teil, der in Bolivien spielt, gelingt es Che dort nicht, die Landbevölkerung zu überzeugen. So muss das Unternehmen zwangsläufig scheitern.
    Besonders im 1. Teil sehen wir ein Wechselspiel von s/w und Farbaufnahmen. Die etwas verwackelten s/w Bilder wirken wie echte Dokumentaraufnahmen und verleihen wirkungsvoll Authentizität. Dazu wird hier auch noch ideologisch nachgelegt. Es gibt marxistische Dialoge und Lebensweisheiten über Motive eines echten Revolutionärs. Der kurze Hinweis auf das verhasste Regime von Batista (Teil 1) genügt, um zu verstehen, warum die Revolution in Kuba gelang. Der 2. Teil zeigt, wie sich die strategische Schlinge immer enger um Ches Hals zusammenzieht und einhergeht mit seinem körperlichen Verfall. (Sackgasse oder Kreisverkehr!?) Was aber nicht seinen Aufstieg zum Mythos verhindert. Bei seinem Ende hat Soderbergh bewusst auf das Foto des toten Che verzichtet, das damals um die Welt ging. Stattdessen sehen wir ihn quick lebendig auf einer Schiffsreise. Etwa über den Acheron? Ein unglaublicher Benicio del Toro hingehen macht die Qualität des Films aus. Sehenswert.
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    15.10.2012
    13:01 Uhr
  • Bewertung

    CHE Teil 1 oder doch Big Brother CHE (1) ?

    OK - es ist erst mal die Hälfte - also der erste Teil, nicht schlecht, aber alles andere als berauschend.
    Ein Zeitzeuge meinte, es sei erschreckend wie realistisch Che von Benicio Del Toro dargestellt werde - er fühle sich in die damalige Zeit zurückversetzt...
    Aber diese Art der Aufarbeitung als Kinofilm ?
    Es wird jedenfalls keine richtige "Geschichte" erzählt - auch selbige nicht aufgearbeitet - es gibt keine emotionale Sicht auf die Dinge - keinerlei Statement. Als reine Dokumentation geht das Ganze allerdings auch nicht durch - dafür bekommt man zu wenig Information - von Che als Mensch (als Mann) erfährt man nichts - außer, daß er wohl einen Sinn für Gerechtigkeit hatte - zumindest für diejenigen, die auf seiner Seite standen - und daß er trotz Asthma Zigarren zu schätzen wusste.
    Also ich würde meinen, hätte es zu Che's Zeiten schon Reality-Sendungen gegeben - dann wäre diese Verfilmung wohl sowas wie "The Best of Big Brother CHE - Teil 1"…
    24.06.2009
    13:31 Uhr
  • Bewertung

    Teil 1

    Exklusiv für Uncut aus Cannes 2008
    Der erste Teil konzentriert sich ganz auf den Kampf um die Revolution in Kuba, wo Castro die Befehle gibt und von Männern wie Che diese ausgeführt werden. Soderbergh hat ein Dokument geschaffen, dass sich bemüht so nah wie möglich an der Wahrheit zu bleiben. Noch viel wichtiger ist aber die Erklärung, warum sich Che der Revolutionsbewegung angeschlossen hat. Er war ein Mann, der der Ungerechtigkeit in Südamerika nicht mehr zuschauen wollte und für eine bessere Welt zu kämpfen begann. Dass dieser Weg ein blutiger und kämpferischer wurde, zeigt Soderbergh mit vielen Schiessereien und Gefechtsszenen. Benicio Del Toro ist Che und wird mit dieser Rolle in die Filmgeschichte eingehen. Wie bei Soderbergh üblich, ist sein Filmstil sehr kreativ und versucht den Zuschauer mit auf die Reise zu nehmen. Mit künstlerischer Freiheit fängt er eine Zeit, einen Kampf und einen Mythos ein!
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    21.05.2008
    23:57 Uhr