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    Un conte de Noël

    Exklusiv für Uncut aus Cannes 2008
    Französische Filme sind auch dafür bekannt, dass sie langweilig sein können – diese etwas andere „Weihnachtsgeschichte“ mit 150 Minuten Laufzeit geht im wahrsten Sinne des Wortes ins Knochenmark. Wenn man das Gefühl hat, dass die Zeit nicht vergeht und der Film nie ein Ende hat, dann ist man entweder nicht mehr frisch oder wie in meinem Falle geht man einen Kompromiss ein und lauscht den Dialogen um die französische Sprache zu wiederholen. Da hilft es auch gar nichts, dass die Grande Dame Frankreichs Catherine Deneuve und Shooting-Star Mathieu Amalric in den Hauptrollen zynische Dramatik in der Vergangenheitsbewältigung von Familienproblemen beweisen.

    Zu Weihnachten spitzt sich die Lage zu. Catherine Deneuve ist schwer krank und benötigt eine Knochenmarktransplantation. Gibt es überhaupt in der Familie einen Spender, der bereit ist ihr Leben zu retten? Was bedeutet in dieser Frage der Tod eines Kindes? Warum konnten die nun erwachsenen Kinder mit dem tragischen Tod nicht umgehen? Obligatorisch ist natürlich auch eine „Ménage-à-trois“ – warum hat ein Bruder zu Gunsten des anderen Bruders auf die Liebe seines Lebens verzichtet? Die Beantwortung dieser Fragen war mir so wichtig, wie das dringende Bedürfnis informiert zu werden, wenn irgendwo in Changchun ein Rad umfällt ;-)

    Interessant habe ich gefunden, dass nach einer knappen halben Stunde des Films beinahe im Minutentakt Journalisten den Saal verlassen haben. Jene, die jedoch bis zum Ende geblieben sind, applaudierten etwas müde.
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    16.05.2008
    22:57 Uhr