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11 Bewertungen
77.7% Bewertung
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    Ich pilgere also bin ich

    Einer der vielen Filme über das Pilgern auf dem Jakobsweg. Hier sind es drei Erben: der Alkoholiker Claude (Jean-Pierre Darroussin), der Geschäftsmann Pierre (Artus de Penguern), der eine suizidgefährdete Alkoholikerin zu Hause hat und die ‘ausgebrannte‘ Lehrerin Clara (Muriel Robin). Hinzu kommen noch etwa fünf weitere Pilger und ein Führer.
    Wir sehen die üblichen Probleme einer Wallfahrt begleitet von bisweilen etwas bissigen Dialogen. Neben der wunderschönen Landschaft (auch die hat man erwartet) sind noch einige Traumsequenzen sehenswert. Beim Laufen und Reden entwickeln sich neue Beziehungen, ein schlichter Araber, der sich auf einer Pilgerfahrt nach Mekka wähnt (Originaltitel), lernt sogar lesen. Er spricht immer von ‘Santiago de Mekka‘. Natürlich stöhnt jeder unter der Last des Rucksacks
    Wie eine Wanderroute kommt der Film gleichbleibend angenehm nett rüber. Dazu ist die finale Pärchenbildung eigentlich überflüssig. Dass sich die zerstrittenen Geschwister am Ende alle wieder lieb haben, konnte man auch erwarten. Es wird etwas zäh. Der eigentliche Grund für den Trip geht fast verloren. Und wenn man am Ende nicht ganz genau aufpasst, wird man einen blitzartigen Hinweis nicht mitbekommen. Für Jakobspilger vielleicht eine Erinnerung an eigene Erfahrungen, für andere vielleicht ein interessantes Abenteuer in freier Wildbahn mit körperlicher Ertüchtigung. Mit Religion hat das Ganze auf alle Fälle nichts zu tun. Vielleicht pilgert man ja so auf Französisch?!
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    01.10.2014
    13:53 Uhr
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    so la

    wo wenn nicht auf dem Jakobsweg kann Familienzwist begraben werden - habe mir dennoch mehr erwartet, der Weg selbst kommt recht sparsam rüber, schon klar - es ist keine Doku...
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    06.05.2011
    22:30 Uhr
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    Faszination

    Was mir von dem Film am besten gefallen hat, waren die unglaublich schönen Landschaften. Die Kamera hat hier eine sehr schöne Gegend eingefangen, durch die sich ein bunt zusammengewürfelter Trupp quält. Denn einfach ist die Wanderung auf keinen Fall. Man sieht, dass solche Strapazen dem Menschen schön klar machen, was denn nun wirklich wichtig ist und was man nur als wichtig empfindet. Über die Dauer der Pilgerreise entwickelt sich die Gruppe zu einer Einheit, die wirklich zusammenhält. Der Humor aber auch die Tragik kommen nicht zu kurz und man verlässt den Kinosaal mit einigen guten Denkanstößen. Ein gelungener Film!
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    21.12.2008
    01:10 Uhr
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    Pilgern

    Französisch wird kaum gepilgert in dem Film "Saint Jacques - Pilgern auf Französisch". Gepilgert wird überhaupt nicht, schon gar nicht zu einem durch zweifelhafte Legenden entstellten Heiligen. Und dennoch ... Aber wer weiß nicht, wieviel man lernen kann, wenn man einmal mit Leuten zusammengezwungen ist, die man sich nicht ausgesucht hätte? Wenn man sich reduziert findet auf das was man wirklich braucht!
    Eine eher unfreiwillige und sehr gemischte Gruppe lässt denn auch auf dem Jakobsweg, fernab von Alltag, Großstadt- und Industriewüsten, stückweise und immer mehr von dem zurück, was den Einzelnen bisher belastet hatte: Selbsttäuschung und Enge, Entfremdung und Frust, Verhärtung und Doktrin. Sie befreien schließlich ihren menschlicheren Kern: Offenheit, Großzügigkeit, Mitgefühl - für sich selbst und die Anderen - weil es Schöneres und Wichtigeres gar nicht zu tun gibt.
    Die Charaktere bieten genug Komödienstoff und sind doch nicht überzeichnet. In ihre Träume bringt der Film mehr Poesie als Mache. Am Ende erhebt sich der Besucher ungern vom Sitz, weil er gern bestätigt sähe, dass jene Menschen ihre weiteren Wege nun anders gehen, als sie zu diesem angetreten waren. Aber das ist eine andere Geschichte.
    08.10.2008
    20:00 Uhr
  • Bewertung

    Schöne Pilgerreise...

    Also hab mich schon lange nicht mehr in einem Film einerseits so gut amüsiert und andererseits wird man auch zum Nachdenken angeregt.
    Was bringt so eine Reise, eine Reise zu sich selbst? Da sieht man erst, welch unnötigen Balast man Tag für Tag durchs Leben schleppt.
    Sehr sehenswert!
    21.05.2008
    11:07 Uhr
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    Hm...

    ...hätte mir dem Trailer zufolge eigentlich gedacht, dass der Film so richtig lustig wäre und ein absolutes Muss ihn anzusehen...hm...schauen wir mal, vielleicht finde ich ja nächste Woche Zeit, ihn mir mal anzusehen, möchte mir schließlich selber meine Meinung bilden...
    19.03.2008
    22:33 Uhr
    • Bewertung

      Mehr als nur eine Wanderung...

      ...denn der Film zeigt eindeutig auch eine Reise zu sich selbst, wie man plötzlich auch ohne den ganzen Alltagskram fertig werden kann, obwohl man zuerst immer glaubt, es geht nicht mehr "ohne". Der Film ist das beste Beispiel dafür, dass man das beste, das schönste, das wirklich gute am Leben nur findet, wenn man mal insich geht bzw. von dem "Gewöhnlichen" abgekapselt ist...vielleicht der Film, mit der am Abstand wichtigsten Botschaft seit langem!!
      23.06.2008
      19:52 Uhr
  • Bewertung

    Kurzweilig

    Der Film ist unterhaltsam und lustig. Die ungleichen Geschwister und die anderen bunt zusammengewürfelten Charakterere bieten immer wieder Momente zum herzhaften Auflachen.

    Insgesamt blieb der Film allerdings hinter meinen Erwartungen zurück. Schuld ist unter anderem die scheußliche Übersetzung, bei der die Mimik der französischen Schauspieler konsequent ignoriert wurde.

    Zudem erkannte ich viele Parallelen zum österreichischen Pendant "Brüder" (Steinhauer, Böck - und genial wie immer - Vitasek) was bei mir den einen oder anderen Überraschungeseffekt kostete.
    19.03.2008
    19:08 Uhr
  • Bewertung

    Krass, liberal, unterhaltsam

    Wer sich einen Eindruck über den Jakobsweg verschaffen will, wird hier eher enttäuscht werden. Zu wenig kommt die wahre Dimension der zweimonatigen Wanderschaft bei jedem Wetter im Film zur Geltung. Wer sich aber angesichts der aberwitzig verfahrenen Beziehungen innerhalb der Pilgergruppe rund um die drei zerstrittenen Geschwister mit kompromisslos liberalem französischem Humor unterhalten will, ist hier goldrichtig. Käme der Film ohne seine Pauschalverurteilungen der Katholischen Kirche für alle Verfehlungen seit dem Mittelalter aus und würde diesem Pilgerweg, den viele Tausende jedes Jahr gehen, ein wenig mehr Respekt zollen, könnte man den Film zusätzlich zu seinem Unterhaltungswert sogar ins Herz schließen.
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    11.03.2008
    19:45 Uhr