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    Die gar nicht fabelhafte Welt von Aphrodita


    Man nehme die fabelhafte Welt der Amélie, übertrage die Geschichte in eine kleine Stadt in Mazedonien, an deren Rand eine stinkende Fabrik steht und erkläre sie für taubstumm. So ungefähr läßt sich dieser Film in einigen wenigen Worten zusammenfassen. Er erzählt die Geschichte von drei Schwestern: Aphrodita, Slavica und Sepha. Ihr Vater ist tot, ihre Mutter mit einem Eintagesvisum nach Griechenland geflüchtet und auch Aphroditas Schwestern wollen nichts wie weg. Sie aber nicht. Sie hat sich ihre eigene Welt erschaffen, in die sie in ihren Träumen fliehen kann. Dort träumt sie davon, glücklich zu sein, dass sie Ace, ein Krankenpfleger im Spital, nicht mit ihrer Schwester betrügt und so weiter. Der Film nutzt das Stilmittel der parallelen, skurilen Fantasiewelt als Kontrast zu einer unerträglich gewordenen und hoffnungslosen Welt, aus der es nur einen Weg gibt: Flucht. Für das Kinopublikum durchaus auch eine Möglichkeit, obwohl die Leistungen der Darstellerinnen wirklich okay sind. Der Rest ist aber so schräg und langatmig erzählt, dass er sein filmisches Vorbild nicht annährend erreicht. Statt dessen ertrinkt er in der Hoffnungslosigkeit und dreht sich irgendwie im Kreise. Für poetische Auslegungen hervorragend geeignet, wahrscheinlich sogar zwingend deutungsbedürftig.
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    14.02.2008
    00:25 Uhr