6 Einträge
9 Bewertungen
85% Bewertung
  • Bewertung

    Generationenkonflikt

    Ein sehr emotionaler Film über die grosse Liebe und die vielen verpassten Gelegenheiten, das während der gemeinsamen Zeit auch rüberzubringen. Stellenweise kann man schon zum Taschentuch greifen, was wir vor allem Elmar Wepper zu verdanken haben, den wir hier wohl in seiner besten Rolle erleben. Aber die Tränendrüsen stellen ihre Funktion sofort ein, wenn seine Kinder ins Bild kommen. Ihr Verhalten gegenüber dem Vater - der bestimmt kein Bilderbuch-Pappi war - ist treffsicher beobachtet und trifft mehr als man denkt den Nagel genau da, wo’s weh tut. „Ich kenn’ ihn nicht“, sagt er über seinen Sohn „und er kennt mich auch nicht.“ Die Funkstille zwischen den Generationen ist ohrenbetäubend. Hilflosigkeit und auch Wehmut machen sich breit. Und es wird spürbar, dass eigentlich alle Beteiligten darunter leiden. Da scheint die Flucht in eine metaphysische Transzendenz vielleicht eine Lösungsmöglichkeit für den Trauernden zu sein.
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    26.02.2010
    17:08 Uhr
  • Bewertung

    wunderbar traurig

    Ein sehr einfühlsamer Film über einen Mann, der den Tod seiner Frau und seine Schuldgefühle, der Verwirklichung ihrer Träume im Weg gestanden zu sein, - auf recht ungewöhnliche Weise - zu überwinden versucht. Toll gespielt und mit einer ergreifenden Geschichte, ist "Kirschblüten" ein Film, der unter die Haut geht. Da verzeiht man auch gerne vereinzelte Klischees.
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    19.02.2010
    23:49 Uhr
  • Bewertung

    richtig schön traurig

    Also mir hat der Film sehr gut gefallen.
    Und für alle die nah am Wasser gebaut sind, umbedingt Taschentücher mitnehmen.
    War richtig schön... und auch schön traurig.
    Da sieht man wieder, wie es wirklich ist im Leben. Die Kinder oder als Kinder hat man dann selten oder gar nimma Zeit für seine Oldies. Erschreckend, aber so ists.
    Regt seeehr zum Nachdenken an der Film und hat bei mir noch laaange nachgewirkt!
    21.05.2008
    11:04 Uhr
  • Bewertung

    Lost in Translation - auf bayrisch

    Es war für mich schwer nachvollziehbar, wie Trudis Liebe zu Rudi so lange halten konnte. Rudi mit seinem Alltagstrott, ohne Highlights und dazu noch dieses Dauer-Granteln. Und das jahrelang. Ich hätte das sicher nicht ausgehalten.

    Trotzdem: Ein beeindruckender, schöner Film, der nie langweilte, der ein wenig an "Lost in Translation" erinnerte.
    mks
    12.04.2008
    09:01 Uhr
  • Bewertung

    Carpe diem auf Japanisch


    Einmal im Jahr blühen in Japan die Kirschbäume. Die Blüten öffnen sich praktisch über Nacht und die Bäume blühen dann nur eine ganz kurze Zeit. Die Menschen gehen zu dieser Zeit in die Parks und machen ein Picknick unter den blühenden Bäumen. Sie feiern dieses Ereignis wie ein kleines Volksfest. Die Kirschblüte ist in Doris Dörries neuestem Film eine Metapher für die Vergänglichkeit alles Irdischen. Sie überträgt diese symbolische Kirschblüte mit fast kindlicher Verspieltheit auf eine sehr liebenswerte und ergreifende Liebesgeschichte eines älteren Ehepaars, irgendwo in Bayern, am Land. Rudi (Elmar Wepper) und Trudi (Hannelore Elsner) stehen für sicher viele älter gewordene Paare, die vieles von dem, was sie sich einmal gewünscht haben, auf später aufgeschoben hatten und durch Krankheit und plötzlichen Tod eines Partners nicht mehr dazu kommen. Dörrie erzählt gefühlvoll und behutsam die Geschichte dieser beiden Menschen und ihr Konfrontiertsein mit Einsamkeit, Schuldgefühlen, der Vergänglichkeit und des Loslassens. Sie zeigt, dass es Situationen im Leben gibt, aus denen wir nicht aus eigener Kraft befreit werden können, sondern uns jemandem mitteilen und uns auch für bisher völlig als fremd Betrachtetes öffnen müssen. Abseits der großen Stärken beim Drehbuch und der gefühlvollen Regie brilliert Elmar Wepper in der Hauptrolle des urigen Bayern mitten in Japan. Es ist dies seine zweifellos schönste Rolle, seine beste und vielseitigste Leistung. Ein wunderbarer, sensibler, metaphorischer und spiritueller Film voller Schönheit, Liebe und Sehnsucht. Eine bewegende Geschichte aus einem faszinierenden fremden Land, das wir mitunter vielleicht auch in uns selber entdecken können, wenn wir die Reise dorthin wagen. Dieses „Japan“ gibt es in uns selbst zu entdecken, wie uns der Film zeigt gibt es immer wieder Momente der Kirschblüte. Sie sind einmalig und sie sind nur von kurzer Dauer, aber sie können der Schlüssel sein für eine neue, differenzierte und offene Sicht auf die Welt in uns und rund um uns herum.
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    11.02.2008
    22:41 Uhr
    • Kommentar zum Kommentar

      Hallo! Ich habe diesen Film zwar nicht gesehen, aber ich finde den Stil Deines Kommentars fließend und schön.

      Ciao! Suraah
      17.04.2008
      21:49 Uhr