Forum zu Jump

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85% Bewertung
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    Davon springen erlaubt.

    So bewegend und nachdenklich machend die Geschichte angesichts ihrer historischen Komponente auch ist und so haarsträubend der Verlauf der Ermittlungen, so wenig spektakulär geriet ihre filmische Umsetzung durch den Regisseur Joshua Sinclair. Gut möglich, dass ihn als Arzt die pathologische Analyse des Tatherganges so fesselte, dass er nebenbei darauf vergaß, seinem Film eine tragfähige Dramaturgie zu verpassen. Dies tröstet das Kinopublikum aber leider nicht über den Eindruck hinweg, sein Film hätte sich von zahlreichen Heimatfilmen aus der Blütezeit des österreichischen Filmes nur negative Anleihen geholt und dieses Manko schließlich im Schneideraum mittels einiger zum optischen Stil des Filmes nicht dazu passender Computereffekte wettzumachen versucht. Was hinter der Kamera nachhaltigen Optimierungsbedarf erkennen lässt, setzt sich auch vor der Kamera fort. Die Reihe der internationalen Schauspieler wirkt ausgesprochen inhomogen und emotionslos, wobei Patrick Swayze als Anwalt und Martine McCutcheon, die viele von uns vielleicht noch als herzhaft bodenständige Assistentin des Premierministers Hugh Grant aus „Tatsächlich... Liebe“ in Erinnerung haben, in der Rolle von Halsmanns Schwester positiv auffallen. Ansonsten schleppt sich der Film wie ein waidwundes Reh bis zur Gerichtsverhandlung, kommt dort kurz zu einem gewissen Tempo, erreicht aber nie auch nur annähernd echte sprachliche Gewandtheit und verendet schließlich über den CGI-Dächern New Yorks aus dem 50er Jahren.
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    04.05.2008
    12:53 Uhr