Manche Filme, in denen Kinder die Hauptrollen spielen, bieten Spannung und Spaß für die ganze Familie, ohne dabei die Eltern zu sehr zu langweilen bzw. die Kinder zu überfordern. Elterntaugliche Familienfilme also. In diesem Fall ist die Sache umgekehrt: "Mein Kind vom Mars" erzählt die Geschichte eines verwitweten Romanautors, der ein besonders verhaltensauffälliges Kinder adoptiert, das wie alle Kinder dieser Welt ohne Bedienungsanleitung "geliefert" wird. Im Vordergrund stehen die Beziehung des sonderbaren, aber einmaligen Kindes zu seinem Ziehvater und die Beziehung der beiden zur Gesellschaft. Ein spannendes Thema tut sich auf: wie viel Individualität verträgt die Gesellschaft, ohne jemand zum Außenseiter zu stempeln und wie viel dieser Individualität gilt es zu preiszugeben, ohne sich allzu sehr anzupassen. Ein pädagogischer Film also - und ein guter noch dazu. Eltern können dem Film sicherlich besonders viel abgewinnen bzw. ihre eigenen Erziehungsmethoden kritisch hinterfragen. Manche werden sich bestätigt sehen, andere werden das als Kritik an ihrem Erziehungsstil empfinden. Den ersten wird der Film sicherlich besser gefallen als den zweiten - obwohl sie die Kritik sicherlich genauso nötig haben wie die erste Gruppe aus der Bestätigung Kraft schöpfen kann. Als Film ist der Streifen solide gemacht, auch gut gespielt bei Alt und Jung - gerade weil er aber an kein so breites Publikum gerichtet ist, wird er nicht alle gleichermaßen ansprechen. Mit hat er gefallen.