Neben dem ‘Lederstrumpf’ ist dies wohl die bekannteste und beliebteste Indianergeschichte und die hat Michael Mann 1992 virtuos verfilmt. Mit einem wieselflinken, kampfstarken weißen Indianer Hawkeye, den der damals immerhin schon 35-Jährige Daniel Day Lewis beeindruckend echt verkörpert. Aber dieses Ausnahmetalent kann einfach alles.
Wir sind Mitte des 18. Jahrhunderts in Nordamerika, wo sich Engländer und Franzosen um ihre Kolonien schlagen. Die einheimischen Indianer (hier die Huronen) verteilen ihre Unterstützung je nach der Gunst der Lage. In diese martialische Welt – und das Drehbuch spart nicht mit brutalen Kämpfen – werden Cora und Alice, Töchter eines Generals verwickelt. Sie werden von Hawkeye begleitet und beschützt. Eine Romanze zwischen Cora und Hawkeye bahnt sich an. Die inhaltlichen Abweichungen rechtfertigen die erhöhte Spannung und den Unterhaltungswert.
Getreu der Romanvorlage gibt es Kritik an der imperialistischen Politik der Europäer, denen schon James Fenimore Cooper Gier vorgeworfen hatte. Neben massivem Schlachtengetümmel beeindruckt vor allem das Finale auf einem schmalen Bergpfad. So eng die Gegend so prall die actionreiche Handlung. Hier entscheidet sich alles. Alice sucht den Freitod, Cora ihren Hawkeye. Der letzte Mohikaner Chingachgook (Russell Means) rächt seinen von Magua (furchterregend Wes Studi) getöteten Sohn Uncas (Eric Schweig).
Schnelle Schnitte und eine eindrucksvolle Landschaftskulisse in der Totalen bringen die Tempi Wechsel voll zur Wirkung. Der Schluss ist ein wenig pathetisch geraten, ähnelt einem Nachruf für J.F.C. Ein Klassiker unter den vielen ‘Mohikanern‘ für Buben jeden Alters.