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    In Milch baden

    Ein sonderbarer Film mit einer eindrucksvollen Bildersprache, ein teilweise allegorisches Auswandererdrama, in dem die Kamera fast immer ganz nah an den Figuren dran ist. In endlos lang erscheinenden Einstellungen wird minutiös die Aufnahmeprozedur in Ellis Island geschildert, die die Einwanderer über sich ergehen lassen müssen, nach einer fast im Dunkeln erlebten Schiffspassage. Das geht auf Kosten von Handlungsarmut. Man nimmt dann einen über Dolmetscher geführten Dialog mit kritischen Untertönen fast als Wohltat hin. Die größtenteils emotionslosen fast dokumentarischen Teile stehen in diametralem Gegensatz zu den unerwartet surrealistischen Milch-Bade-Szenen der Ankömmlinge. Man kann den optischen Gehalt des Films, den er vor allem im Anfangsteil durchaus besitzt, auch ohne Ton genießen - wenn man ein Augenmensch ist.
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    05.03.2010
    11:43 Uhr