Forum zu Hundstage

4 Einträge
8 Bewertungen
70% Bewertung
  • Bewertung

    Hundstage?

    Regisseur Ulrich Seidl versucht mit Hundstage das Portrait einer Gesellschaft zu zeigen, die in der Wiener Peripherie angesiedelt ist. Er erzählt verschiedene Geschichten über Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie alle werden in ihrem scheinbar realen „Alltag“ von der Kamera verfolgt und müssen sich diversen Schicksalsschlägen und Herausforderungen des Lebens stellen. Doch letztendlich verbindet sie alle ein entscheidender Punkt, der mich auch gleich zum größten Kritikpunkt des Filmes führt.

    Sämtliche Charaktere sind plumpe Stereotypen und bedienen diverse Vorurteile. Da sind z.B. der mürrische Rentner, der aggressive Zuhälter oder auch der 0815-Prolet mit seinem Auto. Alle Protagonisten (Als Antagonist wäre hier u.a. das Leben zu nennen) erfüllen diverse Klischees und lassen nur wenige Vorurteile aus. Problematisch wird diese Inszenierung doch erst in Zusammenhang mit dem dokumentarischen Stil des Films (Handkamera, Laienschauspieler, schlechte Beleuchtung). Dieser versucht ein gewisses Gefühl von Realität zu vermitteln und erhebt den Anspruch ein „wahres“ Portrait zu zeigen.

    In dieser Geschichte vermisse ich jedoch eine Teilung der Perspektiven. Die Menschen und ihr Leben werden mit wenigen Ausnahmen nur von einer sehr schlechten und pessimistischen Sichtweise gezeigt.
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    05.08.2010
    11:31 Uhr
  • Bewertung

    Hundstage? Fortsetzung

    Die Frage, die sich mir immer wieder aufdrängte war, warum man solch eine Geschichte skriptet und sie dann in einen scheinbar dokumentarischen Mantel packt? Sofort drängte sich bei mir auch ein vergleich mit RTL-Doku-Soaps auf. Auch hier schreiben Autoren schräge Geschichten, spielen mit Stereotypen und senden das Ganze als nette Doku verpackt im Nachmittagsprogramm.

    Wäre es also nicht sinnvoller gleich mit „echten“ Schicksalen und Personen zu drehen? Jein! Man darf natürlich nicht vergessen, dass die Personen in einem Dokumentarfilm vor der Kamera ganz anders reagieren würden und der Regisseur so die einzelnen Schicksale nicht so gut herausarbeiten könnte.

    Zusammengefasst handelt es sich um ein akzeptables aber leider sehr einseitiges und negatives Portrait der Wiener Randbezirke. Die Kamera wirkt wie ein gieriges Raubtier, das sich an nackter Haut, Sex, Gewalt und dem Leid der Menschen erfreut. Dennoch erweitert „Hundstage“ die österreichische Filmlandschaft und sollte von jedem Filminteressierten gesehen werden.
    patzwey_83fc2ada0d.jpg
    05.08.2010
    11:30 Uhr
  • Bewertung

    starker

    tobak, denn ganz normal ist hier wohl keiner. der film an sich zieht sich, und "hundstage" sagt eigentlich eh schon alles aus. tragisch irgendwie ...
    20.08.2008
    11:22 Uhr
  • Bewertung

    Hmmm...

    ...der Film geht echt unter die Haut!! Außer, dass 100 verschiedene Neurosen der Charaktere hier herauskommen, ist der Film teilweise echt grausig, sehr, sehr arg, schwer zu verdauen...
    Insgesamt haben mir aber die einzelnen Zusammenhänge etwas gefehlt und sowieso und überhaupt bin ich jetzt noch immer am Grübeln, was der Film speziell wollte...
    05.04.2008
    19:44 Uhr