Weiss, was er will ... weiss, womit er sich verheben würde ... und liefert genau das ab, was er will: einen soliden, phasenweise sogar extrem spannenden Thriller.
Kein übermässiger Sadismus. Nicht allzuviel Gemetzel. Keine aufgesetzte Coolness.
Dafür saubere und punktgenaue Spannung und zwei sympathische, dreidimensionale Hauptfiguren, um deren Überleben als Menschen und als Paar man besorgt ist.
Auffällig gute, sorgfältige Bilder und Bildwechsel: Bei den Einstellungen, die wie im Splitscreen sowohl die einzelne Figur als auch die Landschaft ausserhalb des Wagens abbildet, dabei aber beide Figuren im Auto jeweils voneinander separiert, dachte ich an "Perlen vpr die Säue". Millimeterarbeit für einen B-Picture.
[Spoiler]
Dass der Film auf den letzten Metern das Thriller-Terrain verlässt und einfach auf Prügelaction für die Auflösung vertraut, zieht die Gesamtnote leider noch einmal runter. Schön aber, dass sich "Vacancy" verkneift, sich am Schluss in Friede,Freude, Eierkuchen zu suhlen, nachdem er manchmal verdächtig in Richtung der grossen Versöhnung des Paares geschielt hatte.
[Spoiler aus]
Objektive 70%, mit Tendenz aufwärts, einfach weil ich so viel sauberere Arbeit präsentiert bekam, als ich erwartet hatte. (Nebenbemerkung: Beckinsale kann richtig gut sein und bekommt auch in der angenehm langen Eingangshandlung viel Gelegenheit für Zwischentöne)